für mich ein Rätsel

[R.Wolters]

hallo Heri,

ich habe
"wege-zum-hochleistungs-viertaktmotor/apfelbeck"- und den alten Hütten: "Schnelle Motoren seziert und frisiert" durchgestöbert und niXS zum Thema "umgeschliffenen Stößelstangen" gefunden.

hast Du eine Seite oder Kapitel für mich. Vielleicht habe ich ja was übersehen.

Danke Rainer, für Dein Angebot. Ich habe dieses Buch selber.

Grüße Rüdiger

[Max]

in der Oldtimer-Praxis war ein Artikel über die Triumph Bonneville Thruxton.

Darin wurde in einem Absatz folgendes geschrieben:

Die Nockenwellen unterscheiden sich von ihren Steuerzeiten und vom Ventilhub her nur unwesentlich von der normalen Bonnie, doch die Stößel, die auf ihnen laufen, tappets genannt, sind völlig anders geformt und sorgen für deutlich längere Öffnungszeiten.

Ich wage einfach mal zu behaupten, daß da (wie so oft) professionell recherchiert wurde .....

Meiner Meinung nach kann der Stößel nichts bewirken, ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

Früher öffnen, mehr Hub, später schließen spricht für eine andere Übersetzung am Kipphebel, der jedoch bei direkt betätigten Ventilen in Doppelnockenwellen-Motoren nicht anzutreffen ist.


Max aus der Mitte der Mitte

[Schrauber]

Früher öffnen und später schließen geht. Mehr Hub bezweifele ich auch.

[R.Wolters]

hallo Max, ich glaube auch fast, dass nicht richtig recherchiert wurde.

Bei dem Motor von 1965 handelt es sich ja um einen Stoßstangenmotor, da würde mir auch eher einfallen, dass die Seite des Kipphebels verkürzt wurde, wo die Stößelstange den Kipphebel betätigt. Zumal sich die Stange ja dreht. Wie soll dann ein besonderer Schliff immer die gleiche Wirkung erzielen?

Aber vielleicht haben wir hier ja jemanden, der einen kennt, der einen alten Bonnifahrer kennt........der dazu was sagen kann.

[onkelheri]

Moin together...

Rüdiger - schau dir die letzte Seite mit den Ventilerhebungskurven an. Mehr Hub als die Nocken hergeben geht nur mit übersetzten Hebeln ( maximum bei 0 Spiel). Seite 75ff. : Die Steuerzeitenverlängerung geht auch nur im Rahmen dessen was die Nocke hergibt, zu der Übersetzung und des Kontaktradiusses den der Kipphebel verbleibt.

Heri

[Jaguarxs]

Ich habe zwar weder den Apfelbeck noch den alten Hütten und kenne den Thruxton-Motor auch nicht.
Ich kann mir aber vorstellen, dass man die Ventilöffnungszeiten über die Stössel verlängern kann, indem man die Form des Endes ändert wie z.B. von Bild 1 zu Bild 2 (ich glaube, so hat Rainer das auch gemeint):

stößel 1.gif

stößel 2.gif

[R.Wolters]

hi, Ralf; danke für die Zeichnung.
der Spruch "Bilder sagen mehr aus tausend Worte" hat doch mal wieder seine Berechtigung.

Ich habe verstanden!!

Ja, so wird es Rainer gedacht haben. Bei seiner Zeichnung hat mich wohl die Hydraulik für den Stößel irritiert.

Was sich die Engländer da ausgedacht haben ist ja eigentlich ganz simpel. Das Ventil öffnet früher, schneller und bleibt länger offen.

Toll wie viel Kompetenz hier zusammen ist.

[Max]

... na ja, man kann sich da mit diesen Bildchen eine Erklärung basteln, aber KEIN Stössel steht mit einem Radius und schon garnicht direkt auf der Nockenwelle.

Bei einem Stangenmotor ist immer ein Becher der auf der Nockenwelle aufliegt, wo dann der Stössel drin steht .... unabhängig davon bleibt es immer der Radius der Nockenwelle, der die Mutter aller Bewegung ist.

Die einzigen Chancen etwas zu verändern ohne das Nockenprofil anzufassen, sind Kipphebelverhältniss oder (ganz krass) eine konkav geschliffene Auflage am Kipphebel, der direkt auf der Nockenwelle läuft ...... wobei ich da Sorge um die Schmierung hätte ..... andersrum ist die wirkliche Auflagefläche beim Standart Stösselbecher auch nicht grösser ....

Leider bin ich zu bräsig meine Theorie mit einer Skizze zu untermauern, aber ihr werdet mich schon verstehen (oder auch nicht)

Max aus der Mitte der Mitte

[Schrauber]

... aber KEIN Stössel steht mit einem Radius und schon garnicht direkt auf der Nockenwelle.

Naja,
so ausschließlich würde ich das nicht sagen. Die meisten mögen Tellerstößel sein. Aber es gibt auch andere.


@ Rüdiger: Ja das wollte ich mit meinen Worten ausdrücken. Ich habe jetzt auch ein Bild gefunden:



Und beim Pilzstößel müsste man je nach ursprünglichen Radius was machen können.

[R.Wolters]

ja genau so könnten dann ja auch die Tassen/Becher aussehen. Gute Zeichnung!!

[onkelheri]

So mein lieber Rüdiger ...

hier ein Scan aus dem Buch: "Du und der Motor" - Das Kapitel "Seine Eminenz der Nocken" - Neubearbeitung von Hütten

Gruß vom Ring

Heri

[onkelheri]

... ist das Rätsel gelöst Rüdiger?

Gruß Heri

[R.Wolters]

ne, eigentlich nicht.
Ich habe auf den Seiten keine Info bekommen, wie durch umschleifen von Stößelstangen eine längere Öffnungszeit erreicht wird.
Leider geben die "neuen" Bücher ja kaum noch wirklich praktische und detaillierte Tipps, wie man mit dem vorhandenen Material eine Leistungssteigerung erreichen kann. Ein Zeichen der Zeit, wo ein Chip ausreicht, um einem Motor Beine zu machen.


Aber................. wir haben es hier im Forum ja gemeinsam erarbeitet.

Im Netz habe ich dann noch gefunden, dass mit Tappets die Stößelbecher/Tassen gemeint sind.

[Twinfan]

http://www.minisport.com/mini-mechanica ... ip-rockers

[Max]

...... womit wir wieder beim Austin A-Motor wären ......

Die Rollen-Kipphebel (auch gern als Hochhub = anderes Hebelverhältniss) werden vor allem in Verbindung mit "scharfen Nockenwellen" verwendet, weil sie die Kräfte im Ventiltrieb (Reibung ect.)
reduzieren.

Max aus der Mitte der Mitte