Motor nach 31 Jahren reaktivieren

... welches Öl? Warum springt sie nicht an? Wie wechsel ich was? ... Fragen über Fragen ...
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Twinfan
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#46 Beitrag von Twinfan »

Hallo Martin,

nimm es nicht persönlich, mit mir sind die Pferde durchgegangen, nachdem ich mir vorgestellt hatte, mit diesem Ungetüm von Drehmomentschlüssel (mind. 50cm lang) eine kleine 6mm Schraube anzuziehen. Ok, es gibt sicher auch kleinere Schlüssel. Dann wäre noch die Frage, ob der Schlüssel geeicht ist. ich kenne auch kaputte Gewinde, aber die entstanden durch fehlende U-Scheiben bei zu kurzen Sacklöchern, oder zu häufiges Rein- und Rausschrauben.

Gruß
Manni :)

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Zissel
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#47 Beitrag von Zissel »

Hallo Manni,

kein Ding, Ruhrgebiets-Charme kann ich durchaus ab, komm ja selbst aus Mülheim :D

Ich hab einen kleinen Schlüssel 4-25Nm. Im Vergleich zu einem geeichten zieht der über die ganze Breite etwas zu fest, das ziehe ich dann halt ab. Mit kaputten Gewinden bin ich ein gebranntes Kind, das nervt total. Deshalb mach ich auch so einen Zirkus darum. An dem Motor, der jetzt rauskommt, sind u.a zwei Stehbolzen an einem Ventildeckel regelrecht rausgerupft, das muss einfach nicht sein. An meiner 77er XS dasselbe sogar an der Gabelklemme für die Steckachse. Früher hab ich gar nicht gewusst, wie wenig 5 oder 10Nm eigentlich sind. Wenn die aber reichen, um etwas fest oder dicht zu bekommen, stelle ich die halt ein und weiß, dass ich das an dieser Verbindung auch noch öfter machen kann.

Dir und Euch allen einen schönen "Vatertag"! Nehmt lieber die XS als den Bollerwagen, das macht mehr Spaß :wink:
Gruß Martin

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onkelheri
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#48 Beitrag von onkelheri »

Hi Martin,

lass dich nicht beirren ... wichtig, und das geht oft unter, in vielen „Anzugsdrehmoment für Schrauben“ Tabellen sind zwar die Werte für unterschiedliche Festigkeiten der Schrauben angegeben .... selten wird aber auch erklärt das natürlich der Wert Makulatur ist, wenn der Gegenpart der Schraube eben nicht Stahl sondern eben Aluminium ist! Dann sind selbst 3Nm schon etwas, was altes VergaserAlu bröseln lässt. Ich nutze dafür WIHA-Momentenschlüssel die bei 0 Anfangen. Auch die Drosselklappenschrauben M3 ziehe ich damit an. Die Angabe 1,7 Nm für die 10.9 ausführung ist für die MS Welle deutlich zu stressig. Da bleib ich also drunter.

An andere Stelle habe ich das schon beschrieben -siehe „versager hin,vergaser her“

Gruß Heri
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MiKo
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#49 Beitrag von MiKo »

ManniDoc hat geschrieben: Mi, 29.05.2019, 18:25 irgendwo gibts ne Liste für die Anzugsmomente -leider weiss ich immer nich wo-
na hier ...

http://www.xs650.de/literatur/schrauben ... moment.htm
Gruß
MiKo

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Zissel
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#50 Beitrag von Zissel »

Die ist schon super, von der hatte ich auch die 10Nm von den Filterdeckelschrauben auf den Kupplungsdeckel übernommen. Offen waren für mich noch die Vergaserflansche, hier ist es ja irgendwie eine Gratwanderung zwischen Gefahr von Falschluft (bei zu locker) und Verformung von Flansch und Dichtung (bei zu fest) -> und dadurch wiederum Gefahr von Falschluft. Der jetzt ausgebaute Motor entwickelte zuletzt übrigens im Warmzustand ein prägnantes und frequentes Pfeifen/Quietschen. Drückte man einen Lappen seitlich auf den rechten Flansch, war es weg. Beim Ausbau zeigte sich, dass die Schrauben angeknallt waren bis hintengegen -> mit dem Ergebnis o.g. Verformungen.

Nochmal was ganz anderes zum Threadtitel.. ich hatte ein echtes Problem, den Dreck der Jahrzehnte da runterzukriegen. Den Motor hatte ich damals mit Caramba und Vaseline eingespeckt, wodurch sich im Laufe der Zeit eine ölige Schmierschicht bildete, die später durch weitgehende Verdunstung wiederum zu einer Art solider Firnis Marke "Rat-Look" einkrustete. Wie eingetrocknetes Leinöl mit Dreckpanade. Ich habe testweise an verschiedenen Ecken mit allem möglichen Zeug daran rumgescheuert .. ziemlich erfolglos, das hätte alles Ewigkeiten gedauert. Was aber in <1Std. alles runterbrachte, war, das Teil in eine große Wanne zu stellen, es von oben beginnend mit 1 Liter Diesel gründlich einzupinseln und das, was von der entstehenden Dreckbrühe noch nicht abgelaufen war, mit Druckluft abzublasen. Unglaublich.. Grundlage war allerdings, den vorher nochmal komplett mit WD40 einzusprühen und das ganze eine Woche einweichen lassen. Kann ich echt empfehlen :wink:

Bild

Bild

Bild

Wenn er vollständig eingebaut ist, kommt nochmal eine Runde Kaltreiniger auf die noch minimal fettige Oberfläche und gut is.. Ist zwar rein kosmetisch, aber den Motor mit dieser Schicht zu starten, hätte das ganze wohl endgültig zum Einbrennlack gemacht. Ich denke, auch suppende Motoren, die dadurch mehr Patina angesetzt haben als einem lieb ist, bekommt man auf diese vergleichsweise einfache Art nach der Leckreparatur optisch wieder gut hin.
Gruß Martin

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Jochen
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#51 Beitrag von Jochen »

Und wenn es nicht so stinken soll, nimmst du reinen Biodiesel, der reinigt auch extremst.
Gruß
Jochen


Denkt immer dran, Amateure haben die Arche gebaut, Profis die Titanic!

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#52 Beitrag von MiKo »

Moin,

mit vermutlich einem kleinen Nachteil: das findest du kaum noch.
Die Verbreitung des Biodiesel an den Zapfsäulen ist mittlerweile deutlich zurück gegangen, weil
- die modernen Dieselmotoren das nicht mehr verbrennen dürfen,
- die Motoren der Mitte-90er-Generation durch zwei Abwrack-/Umweltprämienaktionen deutlichst weniger sind, und
- die Generation davor von den Gummiteilen her noch nicht darauf eingerichtet war, dafür aber echtes Pflanzenöl und Frittenfett nutzen kann.

Unsere Bio-Tanke hier in der Nachbarschaft hatte den Bodentank auch ein Jahr nach dem letzten Auffüllen noch nicht wieder leer gehabt und die abgestandene Plörre dann teuer entsorgen müssen. Weil das letzte Auffüllen dazu noch ein einer Hochpreis-Phase stattgefunden hatte, war der Preis nicht wirklich absatzfördernd, im Vergleich zum Normal-Diesel ähnlich wie Naturkostladen gegen Aldi ...
Gruß
MiKo

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#53 Beitrag von Kallemt16 »

Hier und Da gibt es Biodiesel noch
http://www.poel-tec.com/kraftstoff/biod ... _plz_5.php
Gruß Kalle (Lev)
P.S. Ich würde vorher anrufen......

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Zissel
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#54 Beitrag von Zissel »

Läuft! Beim zweiten Tritt :blob:

Ich freu mich wie Hulle! Vor drei Jahrzehnten zuletzt gebollert und springt jetzt an, als wär das vorgestern gewesen. Die reinste Zeitkapsel :wink: Kein Klappern, kein Rasseln, wie neu. Morgen lass ich ihn nochmal richtig warm laufen und dann kommt erstmal das Öl wieder raus. Wenn der jetzt auch noch dicht ist, ist die Saison gerettet.

Allen nochmal herzlichen Dank für die super Tipps! Nächster Ölwechsel wäre dann nach 500km und ich hoffe, ich kann dann nochmals Positives berichten :D
Gruß Martin

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#55 Beitrag von MiKo »

Kallemt16 hat geschrieben: Do, 30.05.2019, 17:12 P.S. Ich würde vorher anrufen......
definitiv ein guter Tipp - die von mir zitierte Tanke in der Nachbarschaft ist dort auch noch gelistet ...
Gruß
MiKo

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#56 Beitrag von rainerausrhedeems »

Moin
Ich kann auch von einem gutem Neustart nach 26 Jahren berichten,gut 800km ohne Vorkommnisse,hoffe das es so bleibt.
Der Motor stand lediglich mit Putzlappen in den 4 Öffnungen versehen in verschiedenen Garagen.
Gruß,Rainer
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#57 Beitrag von Zissel »

Kann mich leider nicht mehr anschließen. Es ist schon wieder die Kopfdichtung :92:

Fussdichtung schwitzt auch ein bisschen. Sonst scheint alles dicht zu sein. Naja, war ein Versuch. Immerhin weiß ich jetzt, dass der Motor gut läuft..
Gruß Martin

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#58 Beitrag von oskarklaus »

Suppt's richtig, oder solltest Du vielleicht einfach mal nachziehen? Natürlich mit Drehmomentschlüssel :wink:
Grüßle Klaus

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#59 Beitrag von Zissel »

Ich hab heute nachgezogen, aber noch nicht getestet. Zu locker waren die Schrauben jedenfalls nicht, kamen nach dem Lösen und erneutem Anziehen auf 37Nm praktisch wieder in dieselbe Position (hatte sie vorher markiert). Ich hab dann auf 40Nm erhöht, die M8 auf 23, bin aber nicht besonders zuversichtlich.. Denn es suppt etwa im gleichen Maße wie beim anderen Motor, und bei dem hat das Nachziehen leider auch nix mehr geholfen. Aber es wird sich ja zeigen..

Schade eigentlich, für den Kupplungsdeckel hab ich auch eine Dichtung aus einem noch vorhandenen Satz von 1984 verwendet, und der ist trotz lediglich 10Nm dicht.
Gruß Martin

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XS31
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#60 Beitrag von XS31 »

Hallo Zissel,

schönen neuen Motor hast Du da. Glückwunsch! Versuche noch eine Zeit entspannt zu bleiben...
Wie Du ja weißt, hatte ich meinen Motor im Winter offen. Alles mit neuen Dichtungen und Drehmo penibel wieder zusammengebaut. Bereits nach knapp 100km musste ich die Kopfdichtungen deutlich nachziehen und trotzdem siffte der Motor noch lange rum. Es rotzte aus den Viton Nockenwellensimmerringen, der Kopfdichtung und auch aus der Ölsumpfdeckeldichtung. Hatte immer kleine Ölpfütze am Gehäuse links und manchmal auch unter dem Motor. Die Fußdichtung war auch feucht doch ich bin sicher, dass das Öl von oben kam und sich nur frech verteilt hat. Habe alles immer schön wechgefeudelt um zu schauen wo es wirklich herkommt...Doch jetzt nach gut 1000km ist gut. Trocken, jedenfalls fast...

Jetzt klingt meine XS leider wie ein Backblech mit Muscheln. Trotz hydr. Steuerkettenspanner und mehrfach nachgestellten bzw. kontrollierten Kugelkopfventileinstellern (beides von Steffi). Mal sehen wie es da weiter geht...

Mein Tipp: weiterfahren und beobachten. Und: bist Du sicher, dass Deine Nockenwelle dicht hält? Von da sifft es gerne und Du denkst es sei die Kopfdichtung...

Wünsche viel Erfolg
Arnt

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