Motor nach 31 Jahren reaktivieren

[Zissel]

Danke dir, die Heißluftpistole werd ich mal probieren. Eine gute Idee, die könnte vllt. auch helfen, zunächst mal ohne Öl einen Teil dieser "Marmelade" zu verflüssigen und abzulassen, indem ich damit das Motorgehäuse von unten erhitze.

Den Kupplungsdeckel wollte ich eigentlich erstmal abnehmen, um sicher zu gehen, dass im Motor nix gegammelt hat. Auch könnte ich die Marmelade dann zumindest hier vollständig von Hand entfernen. Aber mit Gewalt werde ich den jetzt auch nicht runterreißen, dann schon lieber erstmal den Motor in Betrieb nehmen und richtig warmfahren. Es sei denn, es gibt einen Trick 17 oder ich habe irgendwas fatal vergessen, was den Deckel da so festhängen lässt. Eigentlich müsste der nach Lösen der 10 Schrauben aber doch problemlos runtergehen..

[zweitopfmopped]

Nimm mal einen Kunststoffhammer und klopfe, während du am
Deckel ziehst, auf die Kickstarterwelle.

Da sollte sich der Deckel lösen.
Wenn du nur so am Deckel ziehst (und hebelst) bewegst du
die Kickstartwelle mit nach aussen, und die verkantet dann.

[Ali]

Oder so, als säße hinten/unten noch eine Schraube drin .. es sind aber alle zehn draußen.

Ganau an der Stelle, unterhalb der Kickstarterwelle, ist eine Führungsbuchse. Die sind oftmals sehr stramm.

Die Stelle würde ich mit einen Heißluftfön erwärmen und dann ein Messer vorsichtig in den Spalt treiben.

Grüße, Ali

[U.Loetzsch]

Möglicherweise haben sich die stählernen Passhülsen im Alu des Deckels und Gehäuses
"festgerostet". Da hilft nur Geduld und sanfte Gewalt.
Ich würde sowohl den Motor und als auch den Seitendeckel irgendwie solide einspannen,
um dann den Deckel mit indirekten Schlägen zu lockern.
Viel Glück
Gruß Ulli

[Zissel]

Danke, Eure Tipps sind einfach Gold wert, denn genau das war das Problem: eine gammelige Führungsbuchse unterhalb der Kickerwelle!



Mit heißer Luft, WD40, Fingernagelhärtetest und einem flachen Weichholzkeil war der Deckel dann nach 1 Stunde runter..


Die Buchse ließ ja einiges befürchten, aber das hat sich dann Gott sei Dank nicht bestätigt, von Gammel zumindest in dieser Abteilung keine Spur:






Die "Marmelade" ist hier nur als geringer Bodensatz vorhanden, auch hier hatte ich weitaus größere Mengen befürchtet. In Wirklichkeit scheint sich hier eine Art Kugellagerfett aus dem Konservierungsöl abgesetzt zu haben, genauso fühlt es sich jedenfalls an..



Apropos Kugellager, weil Kalle das an anderer Stelle als mögliches Problem nach der langen Standzeit ansprach: auch an dem hier sichtbaren Hauptlager sind keine Rostspuren vorhanden:



Ich denke, ich werde den Motor nach o.g. Plan vom "Lagerfett" befreien und dann in Betrieb nehmen. Ob es die Steigleitung verstopft, schaue ich mir vorher nochmal an beiden geöffneten Auslassdeckeln an. Der Rest ist halt Rest-Risiko..


Was meint Ihr?

[Twinfan]

Sieht doch gut aus, da reicht normales Öl zum warmfahren. Guck nochmal nach der Ölpumpe im Deckel, ob das alles ohne Glibber läuft.

Gruß
Manni

[U.Loetzsch]

Hallo,
ich zähle nur 6 Reibscheiben. Die sollten dann 3,5mm stark sein - zusammen also 21,0mm.
Das entspricht den Kupplungen der Modelle vor 1974.
Wenn sie 3mm stark sind, fehlt die 7. Scheibe.
Zusammen soll das Paket immer 21,0mm stark sein.
Gruß Ulli

[Zissel]

Ja, ich messe das mal nach. Vor 1974 ist theoretisch möglich, der Deckel hat kein Schauglas und war damit damals zumindest nicht frisch vom Band..

Motoren mit Schauglas waren allerdings auch im Konvolut des Händlers.

[Zissel]

Ich messe 24,5 mm zwischen den Außenkanten der 1. und 6. Reibscheibe. Hinzu kommen noch gut 1mm für die jeweils außenliegenden Beläge, die ich (eingebaut) mit dem Meßschieber nicht erfassen kann..

[oliver]

Hallo Ulli,
mein Motor von 1979 hat kein Schauglas im Seitendeckel, meine Kupplung ebenso 6 Reibscheiben, die haben aber eine Dicke von 3 mm.
Ich dachte auch mal dass ich 3,5er Reibscheiben einsetzen muss als ich sie mal überarbeitet hatte - da hat dann aber der Druckteller innen am Gehäusedeckel geschrammt.
Gruß
Oliver

[Zissel]

Dann scheint es Unterschiede zu geben. Im eingebauten Zustand kann ich zwar nur die Zähne der Reibscheiben in den Nuten des Kupplungskorbes messen, die sind 2,8mm dick. Hinzu kommen beidseitig die Beläge. 3,5mm sind daher bei dem Motor hier nicht unrealistisch. Zusammen mit den fünf Innenlamellen, deren Dicke ich nicht kenne, ergeben sich die o.g. 24,5mm + 2x die jeweilige Belagdicke außen..

[zweitopfmopped]

Wie lautet denn die eingeschlagene Motornummer?
Da kann man doch das Baujahr ableiten, weil die meines Wissens immer identisch
mit der Fahrgestellnummer waren.

Und bei so wenigen Kilometern Laufleistung ist da sehr wahrscheinlich auch noch nicht gebastelt worden.

Grüße Dietmar

[oskarklaus]

Also das sieht so aus wie bei mir, als mal aus versehen die Reibscheiben der xs1/2 verbaut wurden. Der Deckel der Reibscheiben steht fast über den Korb raus, dann trennt die Kupplung nimmer. Woher ich das weiß?
Grüße Klaus

[XS31]

Hallo Zissel,

meine Kupplung sieht mit sechs Belägen aus wie Deine und funzt tadellos. Habe die Lamellen aber nie gemessen...
Der Motor ist ein später mit der Nummer 447 461446.

Grüße und viel Erfolg
Arnt
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IMG_8857.JPG

[Zissel]

Hi, den Motor hatte ich werksneu in der Kiste gekauft, die Nummer ist: *447- (dann nix mehr)

Also kein Hinweis auf das Baujahr. Die Kupplung funzte damals aber wunderbar - trennte gut, kein Rupfen, kein Rutschen