Motor nach 31 Jahren reaktivieren

... welches Öl? Warum springt sie nicht an? Wie wechsel ich was? ... Fragen über Fragen ...
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Zissel
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#61 Beitrag von Zissel »

Danke für die Ermutigung Arnt :wink: die kann ich wirklich gebrauchen, denn die Zeit, den Motor zu zerlegen, habe ich nicht wirklich diesen Sommer..

Bei neuen Dichtungen könnte ich mir vorstellen, dass die noch quellen .. aber .. naja, vielleicht stellt sich der Effekt bei mir ja trotzdem noch ein. Ich hatte ja die Auslassdeckel ab, um die Nocken vor dem ersten Drehen mit einem Schuss Öl zu versorgen und sicherzustellen, dass die Pumpe vor dem ersten Start Öl nach oben bringt. Der rechte hatte danach auch gesifft, was sich dann aber nach 50km komplett gelegt hat.

Die Nockenwellen-SiRis kann (bzw. muss) ich mit Sicherheit ausschließen, denn ich hatte heute beide Chromdeckel ab, um mit dem kleinen Demo-Schlüssel auf die M8 unter den Kerzen zu kommen. Da ist alles trocken.

Zur Not steck ich vielleicht wirklich beidseits jedesmal einen frischen Knubbel Klopapier zwischen die Rippen an die Kopfdichtung und warte ab, ob sich das legt. Beim anderen Motor triefte nach 50km der komplette rechte Seitendeckel, da half aber auch der ruinierte Stehbolzen des Auslassdeckels ordentlich mit.. Wenn es nicht schlimmer wird, reicht es hoffentlich für kleinere Ausflüge.. ansonsten hab ich wohl noch die Rennkuh, aber die sind einfach nicht zu vergleichen :roll:

Tut mir leid mit dem Gerassel. War Dein Motor vor dem Öffnen völlig frei davon?
Gruß Martin

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Jaguarxs
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#62 Beitrag von Jaguarxs »

Zissel hat geschrieben: Do, 06.06.2019, 23:14... einen frischen Knubbel Klopapier ...
Ein gebrauchter wäre auch nicht so schön. :86:
Gruß
Ralf

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#63 Beitrag von Zissel »

:lol:
Gruß Martin

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hmt
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#64 Beitrag von hmt »

Dichtet aber besser ab. :)
Würde auch erst mal so weiter fahren. Mein Motor hatte nach 10 Jahren Stillstand auch erst mal bischen gesifft.
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oskarklaus
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#65 Beitrag von oskarklaus »

Also wenn meine Grüne mal 6 Monate steht sifft Sie auch, wenn die Dichtungen wieder gequollen sind ist wieder alles dicht.
Grüße Klaus

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Zissel
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#66 Beitrag von Zissel »

Na das lässt ja hoffen, man wird sehen :wink:

In Bezug auf das Threadthema noch erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Kupplung festsaß. Genauer gesagt: die Reibscheiben mit den Lamellen verklebt waren. Das äußerte sich so, dass sie sich zwar völlig normal ziehen ließ, beim Einlegen des 1. Ganges dieser aber ungefiltert reinknallte und den Motor abwürgte. Da bekam ich schon wirklich "Zahnschmerzen"!

Also versucht, die Kupplung durch Schieben im 1. Gang bei gezogenem Hebel zu trennen - ohne Erfolg, der Motor drehte 1:1 mit 8O
Ok, das ganze war bei noch kaltem Motor. Und da ich mich schon die Kupplung zerlegen sah, habe ich ihn in der Verzweiflung im Stand nochmal richtig heiß laufen lassen und den Schiebeversuch wiederholt, diesmal bergab. Auch hier zunächst keine Trennung. Beim zweiten Anlauf gaben die Reibscheiben dann aber plötzlich nach und trennten vollständig. Die Übersetzung von 18:32 und die dadurch vermehrte Kupplungsarbeit tat dann ihr übriges: fortan funktionierte alles wieder bestens, als sei nix gewesen. Vielleicht war dieses "Öl-Gelee" daran beteiligt, vielleicht auch nicht.

Meine persönliche Erkenntnis und Lerneffekt zum Thema also: Nasskupplungen neigen nach drei Jahrzehnten Standzeit gerne zum Verkleben. Ein sorgloses Gangeinlegen nach dem ersten Motorstart, ohne dies vorher zu checken, ist daher nicht wirklich angebracht ..
:smackbottom:
Gruß Martin

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oskarklaus
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#67 Beitrag von oskarklaus »

Nun ja nach 30 Jahren schaden neue Lamellen ja auch nicht wirklich. Auch die altern. Besonders ohne Einsatz. Mit werden Sie eh nicht so alt.
Grüße Klaus

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#68 Beitrag von Zissel »

Funzt jetzt aber prima :D

Seit dem Nachspannen bis jetzt übrigens ohne suppen der Kopfdichtung! Völlig trocken. Naja, 50km, abwarten.. hab sie auch nicht besonders gefordert. Nach den ersten 50km vor dem Nachspannen waren allerdings schon die Zylinder nass und eine Pfütze auf dem Gehäuse.

Dann hängt noch an zwei Gehäusebolzen auf der Unterseite je ein Tropfen. Nix arges. Eine Schraube mit Kupferscheibe und eine mit normaler Unterlegscheibe. Hat hier jemand Erfahrung zum Thema Nachspannen?
Gruß Martin

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#69 Beitrag von Zissel »

Gude Mosche,

nach 2 Monaten wollte ich zu meinem Kellerfossil nochmal ein kurzes Feedback bringen. Die Frage war ja, ob der Motor zerlegt werden muss oder nicht - und das scheint an diesem Beispiel glücklicherweise nicht der Fall zu sein. Alles läuft wie am ersten Tag, Lager, Kupplung und Wellendichtringe machen sich zum Glück nach wie vor nicht bemerkbar. Mittlerweile völlig ungewohnt für mich: ein stabiles Standgas bei nur 1000 rpm 8O Wobei ich die Vergaser nichtmal gewechselt habe.

Auch das Thema Zylinderkopf Nachspannen war diesmal ein voller Erfolg, der Kopfbereich ist seitdem absolut dicht. Meine "Quote" liegt damit bei 1:1. Vielleicht musste die Dichtung auch erstmal wieder quellen, wer weiß, es scheint mglw. aber auch eine Rolle zu spielen, wie lange mit dem ölenden Motor noch gefahren wurde - und das war bei dem anderen, an dem es nicht funktionierte, noch eine ganze Weile der Fall.

Einzig die Tropfen an den beiden Gehäusebolzen unter dem Motor sind geblieben, hier habe ich den Simmerring der Kupplungsdruckstange im Verdacht. Das ist allerdings so geringfügig, dass ich bisher noch keine Lust hatte, den Deckel abzuschrauben.

Kurz, die Saison scheint gerettet und ich kann mich ausgiebig an dem gerade mal eingefahrenen Motor erfreuen, was sich ohne die hartnäckige Inkontinenz des Vorgängers und v.a. ohne Eure wertvollen Tipps vmtl. bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausgezögert hätte. Daher nochmal herzlichen Dank! :D
Gruß Martin

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#70 Beitrag von onkelheri »

Ausspreche Gratulation!🎊🍾

Das ist ja mal ein gutes Beispiel von Rückführung in den Arbeitsprozess 🤩

Gruß Heri
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#71 Beitrag von oliver »

Hallo Martin,
beim Wechseln des Motors hattest Du ja das Ritzel runter. Ich würde daher die Ritzelmutter nochmal nachziehen bevor Du andere Stellen auf Undichtigkeit untersuchen willst.
Gruß
Oliver

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#72 Beitrag von Zissel »

Hi Oliver, ja, diese Undichtigkeit kenne ich. Dann wäre allerdings vorrangig die Kette verölt und das Nummernschild vollgespritzt. Beide sind trocken. Das Ritzel hatte ich mit 65 NM angezogen. Wenn es vom Druckstift kommt, sehe ich es ja, wenn der Deckel ab ist.. aber es ist so wenig, dass ich bisher zu faul war, nachzusehen.. :roll:

Heri, danke für den Sekt auf den alten Knaben :wink:

Ach ja, irgendwie fällt mir da gleich ein, kennt jemand den Grund, warum mein rechter Vergaser musikalisch ist (schon vor dem Motortausch)? Er zwitschert wie ein Vögelchen wenn er warm ist, und zwar im Arbeitstakt. Der Ansaugstutzen ist es dabei nicht. In puncto Leistung und Motorlauf gibt es wie gesagt keine Einschränkungen..
Gruß Martin

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XS31
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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#73 Beitrag von XS31 »

Hi Martin,

schön zu lesen, dass Dein Motor dicht ist. Gratulation zur erfolgreichen Reanimation.
Das Zwitschern hatte ich nach meiner Revision auch. Klang bei mir wie ein Schaden im Ventiltrieb oder nach trockenem Nockenwellenlager. Nach einer kurzen Panik konnte ich auch den rechten Vergaser als Übeltäter lokalisieren.
Nach dem etwas fester ziehen des Chokegehäusedeckels und dem Überprüfen des Sitzes der (neuen) Chokegummikappe war wieder Ruhe und der Piepmatz war wech...

Gruß
Arnt

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#74 Beitrag von Zissel »

Hi Arnt,

ja, irgendsowas muss es wohl sein. Am anderen Motor hatte ich noch den Ansaugstutzen im Verdacht, doch da bin ich mit dem Lappen zur Lokalisation im Ausschlussprinzip wohl noch ein bisschen zu grossflächig vorgegangen. Ich mach morgen mal ein Bild, an welcher Stelle der Feudel das Goldkehlchen am meisten verstummen lässt :wink:
Gruß Martin

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Re: Motor nach 31 Jahren reaktivieren

#75 Beitrag von Zissel »

Tach Arnt,

sehe gerade, dass ich gar nichts mehr zur Überprüfung Deines Tipps geschrieben habe. Also, es war genau so wie Du vermutet hattest, die Alupfeife ist nach Ansetzen der passenden Stimmgabel vollständig verstummt :D

Motor läuft weiter "wie'n Döppken", denke jetzt aber noch über Steffis Innognition nach. Beim Abblitzen ergab sich eine viel zu große Differenz zwischen Früh- und Spätzündung. Will heißen, der Motor lief die ganze Zeit gefährlich früh, da ich Moped und Ente vor 30 Jahren noch mit 3W-Glühbirchen einzustellen pflegte und somit nur den späten ZZP kannte :oops: . Das Nachbiegen des Fliehkraftreglergehäuses brachte zwar Abhilfe, das ist aber eine ziemliche Fummelei, bis alles stimmt und beide Gewichte die Verstellung der Zündnocke gleichermaßen tragen. Faszinierende Mechanik, aber ich glaube nicht, dass die Stellerei sehr nachhaltig ist..

Danke nochmal!
Gruß Martin

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