Schwinge hat zu viel Spiel

... welches Öl? Warum springt sie nicht an? Wie wechsel ich was? ... Fragen über Fragen ...
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Charlie B.

Schwinge hat zu viel Spiel

#1 Beitrag von Charlie B. »

Hallo Zusammen,
meine Schwinge hat zu viel Spiel. (Meinung des Tüvers)
Ursprünglich sind die äußeren Lagerbuchsen aus Kunststoff. Richtig?
Sie können ersetzt werden durch Bronzebuchsen oder durch Nadellager. Auch richtig?
Können auch der Lagerbolzen oder die mittlere Lagerbuchse Ursache für das Spiel sein?
Die äußeren Buchsen sehen nicht brüchig oder so aus.
Sollte ich gleich alles tauschen?

Beste Grüße und danke schön
Charlie

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Georg
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#2 Beitrag von Georg »

Schmeiss die Kunststoffbuchsen raus (egal wie die aussehen) denn die Teile sind rund 40 Jahre alt und garantiert verschlissen und ersetze die durch Bronzebuchsen!

Georg
Besser zwei 447 und eine 3L1 als niXS
Na gut, die 3L1 ist zur Zeit platt, aber das wird wieder, wenn die zweite 3L1 dann soweit umgebaut ist. :lol:
Und die Zweite 3L1 ist fertig und wird gefahren! :lol: :lol: :lol:

Charlie B.

Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#3 Beitrag von Charlie B. »

Hi Georg,.
sind schon draussen. :mrgreen:

race rich
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#4 Beitrag von race rich »

Besser Nadellager
meine persõhnliche Meinung mit den Buchsen war auch nach 20.000km alles am Eiern
Hab eben mit den Nadellager schon lange ruhe

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Steffi
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#5 Beitrag von Steffi »

Guck mal hier

Griesli, Steffi
Vitamine???
In meinem Alter braucht es Konservierungsmittel :?

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oskarklaus
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#6 Beitrag von oskarklaus »

Würde der auch an der XS1 passen? Ist nicht aufgeführt.
Grüße Klaus

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onkelheri
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#7 Beitrag von onkelheri »

Hi Together,

egal was über Nadellager fabuliert wird... auf der Straße , für Normalpuffos, ist es rausgeschmissenes Geld das man lieber in den Tank füllt. Wer nicht fahrerisch auf Meisterschaftskurs unterwegs ist, oder der Motor praktisch nicht kalt wird, wie bei Steffi..., so wette ich wird bei einer "Blindverkostung" den Unterschied nicht erkennen. Ungefähr 1 Miomal wichtiger ist es bei alten Rahmen die Lageranlagefläche zu überprüfen, welche erfahrungsgemäß in Richtung Fahrzeugheck V-Förmig um bis zu 2mm verschlissen sind. So kommen die Bronzebuchsenkragen seitlich - mal von Links betrachtet - nur von 6-9Uhr zur Anlage(Foto). Die Funktion der Schwingenbuchsenlagerachse und deren Einstellung wird auch sehr oft fahrlässig ignoriert. Denn auch hier kursieren die merkunwürdigsten Einstellmärchen.

Meiner Philisophie nach, gehört der Rahmen möglichst spannungsfrei vermessen und remontiert, bevor man an der Schwinge "bastelt" ... im Idealfall wird das noch ohne den Motor gemacht (welcher danach selbstverständlich nur mit eingepassten Distanzen im 1/1o mm Bereich verbaut wird) , hier messe ich die Anlagefläche dann aus und beurteile auch die noch oder meist nicht mehr vorhandene Planparallelität der Anlageflächen zueinander(Foto). Diese wird mittels Spezialfräser wieder hergestellt und das "neue" Maß dann durch die Kragenstärke der Bronzebuchsen berücksichtig. Die nicht selten vorhandene Diskrepanz zwischen Anlagedurchmesser des Buchsenkragens und der Fläche im Rahmen habe ich schon durch einfügen von "Ringen" eleminiert(Foto).

Das eigentliche Lagerrohr, welches durch den Lagergewindebolzen zwischen den Rahmen geklemmt wird, hat im Idealfall ein Längenplus von ~5/1oo mm, planparalell geschliffen, so das sich bei wiedermontage der Schwinge eben hier nur ein enges Seitenspiel im 1/1oo mm einstellt.

Die Buchsenaufnahme in der Schwinge selber reibe ich auf und verklebe die Buchsen mit Loctite, dazu stecke ich aber auch das zukünftige Lagerrohr mit entsprechenden Distanzen und einer Gewindestange ein um die Konzentrität beider Buchsen zueinander zu gewähleisten.

Den Schwingenlagergewindebolzen zieht man danach nicht so fest das sich das Lagerrohr in die Rahmenlagerunganlagefläche "stempelt" und die Schwinge damit wieder im Rahmen geklemmt wird. Hierzu "bohre" ich die viel zu weichen Dichtkappen auf damit diese sich nicht in die Einstellung "einmischen"!(Foto)

Eine Abschmiermöglichkeit mittels Fettnippel sollte vorhanden und dann auch genutzt werden! Anderenfalls rüste ich sowas nach.(Foto)

All das führt dazu, das Mopet quasi wie "ausgewechselt" wieder wie auf Schienen fährt ... so mancher der hier mit "Knicklenker" auftauchte kam von der Probefahrt begeistert zurück ...

Gruß Heri

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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#8 Beitrag von Berghauser »

Hallo Charlie,

als Ergänzung/Alternative zum Beitrag von onkelheri noch meine Ansicht:

Ich denke, es gibt da verschiedene Aspekte. Spiel, Schmierung und Verschleiß fallen mir als erstes ein.
Vor allem muss es aber ordentlich gemacht sein.
Vor Jahren (Jahrzehnten) hat "Das Motorrad" mal festgestellt, dass genau gedrehte Kunstoffbuchsen gar nicht mal so schlecht waren.
Zur selben Zeit habe ich als Azubi Bronzebuchsen gedreht, waren auch o. K.
Ein Bekannter hat Bronzebuchsen aus dem Zubehör eingebaut. Lose auf die Achse gesteckt hatten die reichlich Spiel, zusammengebaut nicht mehr. Also Wurfpassung, aber irgendwas hat nicht gefluchtet. Das trägt dann auf den Kanten, entsprechend schnell ist Schluss mit Spielfrei.
Nadellager ohne sinnvolle Schmiernippel habe ich auch schon verrostet gesehen. Kein Fett, um Staub und Wasser abzuhalten und beim Abschmieren raus zu drücken.
Ein jetzt als unfreundlich verschrieener Motoreninstandsetzer hatte mir damals das Gehäuse seiner Ducati gegeben. Schwingenachse im Gehäuse gelagert, die Hälften haben nicht gefluchtet. Nach 3-4 Rennen hat er eine größere Achse gedreht, um das Spiel weg zu kriegen. Ich habe ihm das am Bohrwerk ausgedreht, für Nadellager, und alles war gut.

Man könnte da sicher einen neuen Glaubenskrieg anfangen, jehovamässig.

Gruß Klaus
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Charlie B.

Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#9 Beitrag von Charlie B. »

Hi Zusammen,
ich habe mich dann letztendlich für die Bronzebuchsen entschieden.
Schwinge erwärmt, Buchsen über Nacht ins Gefrierfach.
Dann die Buchsen reingetrieben. Alles gut. Kein Spiel. Kein Überstand.
Tja, ob sie nun 100% gefluchtet sind? Wird sich dann wohl zeigen, oder auch nicht. :roll:

Besten Dank an alle für die Unterstützung

Charlie B.

Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#10 Beitrag von Charlie B. »

Hallo Klaus,
die Buchsen frei auf die Achse gesteckt, hatte ich auch Spiel. Nach dem Einsetzen waren sie, oh Wunder, absolut passgenau.Schon seltsam. So was kann man doch unmöglich vorher genau berechnen.
Gruß
Charlie

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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#11 Beitrag von onkelheri »

Geht schon ...
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#12 Beitrag von Berghauser »

Hallo Charlie,

so genau weiß ich das auch nicht mehr, ist schon einige Jahrzehnte her.
Nach meiner Erinnerung habe ich mir 2 Buchsen in passender Länge gedreht, die ohne Gewaltanwendung auf die Achse geschoben wurden.
Bei den beiden Buchsen in der Schwinge habe ich die Bohrung nicht fertig gemacht, sondern sondern zuerst die Buchsen eingeschlagen.
Danach habe ich entweder mit einer Bohrstange beide Bohrungen in einer Spannung fertig gedreht oder mit einer langen Reibahle ausgerieben, das weiß ich nicht mehr.
Dann noch Schmiernuten gefeilt und einen Schmiernippel angebohrt.
Zugegeben, viel Aufwand und man braucht auch die Möglichkeiten. Als ich die nicht mehr hatte, bin ich zum Emil Schwarz (Nadellager) nach Urbach, sind keine 20 km für mich.
Wenn dann noch ab und zu die Fettpresse zum Einsatz kommt, hat man bei beiden Lagerungen kein Spiel und Lebensdauer satt.

Gruß Klaus
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#13 Beitrag von onkelheri »

Was man sich für ein Lager einbaut ist natürlich jedem selbst überlassen. Nur sollte klar sein das der Schwingenlagerung die gleiche Aufmerksamkeit gebührt wie dem Lenkkopflager. Dieser Teil des Fahrwerkes ist ebensowenig „mal eben“ gemacht wie andere Teile des Motorrades wo eh schon alles auf das nötigste reduziert wurde.

Die Nadellagerung ohne Verschleisserscheinungen kann auch falsch montiert sein ...

Gruß Heri
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#14 Beitrag von Berghauser »

Ja Heri,

das mit falsch machen habe ich am Lenkkopf geübt.
82 habe ich eine XJ neu gekauft und gleich Kegelrollen eingebaut. Es haben ja alle gesagt/geschrieben, daß Kegelrollen besser wären. Das stimmt vom Prinzip her auch, die Belastung ist nicht nur axial.
Komischerweise ließ sich das gute Lager nicht richtig einstellen. Entweder Spiel, oder schwergängig an manchen Stellen.
Theoretisch besser, praktisch eher schlechter.
10 Jahre später habe ich einen XS-Rahmen beim Herr Köster in Memmingen vermessen lassen.
Der sagte zum Thema:
Die Lagersitze sind ab Werk meist unrund, die Lagerschalen der Nachrüstlager zu dünnwandig, daher weden die auch unrund.
Die Lagerschalen sind ~ doppelt so hoch wie die orginalen, daher greifen Kräfte am Rand oder außerhalb des Sitzes an.
Keine Ahnung, was das für Auswirkungen hat, aber ich möchte sowas eigentlich nicht.

Gruß Klaus
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Re: Schwinge hat zu viel Spiel

#15 Beitrag von onkelheri »

Naja, deshalb schleift der Emil die Lager ja auch unter diese Eierform und klebt ein... dann gehts ... ich reibe / presse das rund - dann gehts auch mit normalen Lagern
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