Fahrende Baustelle

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Altmetall
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Fahrende Baustelle

#1 Beitrag von Altmetall »

Moin.

Wie in meiner Vorstellung geschrieben, ist mir vor kurzem spontan, unabsichtlich und zufällig (m)eine (erste) XS Sechsfuffzig in die Garage gerollt. Und die ließ sich trotz aller Anstrengungen meiner SRs auch nicht wieder vertreiben. Also steht sie da immer noch.

Ist ne 86er Erstzulassung. Typbezeichnung laut Brief unbekannt. Wenn ich einer irgendwo im InterNetz gefunden Liste glauben kann, scheint das eine 5V4 zu sein. (Was auch immer das ist). Alles was dran oder ab ist, ist eingetragen. Den Zustand würde ich als "traurig aussehende aber gute Basis" bezeichnen. Die Elektrik ist völlig verbastelt. Der Motor ölt. Überall Rost, Dreck und Süff. TÜV ist 2016 abgelaufen. Alles in allem also einiges an Arbeit. Als erstes soll sie aber mal wieder laufen und Geräusche von sich geben.

Gibt es für die XS 650 eigentlich gar kein Bucheli? Oder könnt Ihr nen anderes Reparaturhandbuch empfehlen? Irgendwas mit technischen Daten, Stromlaufplänen und ner Übersicht, wofür diese ganzen seltsam aussehenden elektrischen Bauteile eigentlich sind? Bei ner SR gibt nur CDI, Gleichrichter, Blinkrelais und Kondensator. Das ist irgendwie übersichtlicher. :-)

Und falls jemand nen alten Rahmen von 1978 oder früher liegen hat: Den hätte ich gerne...

Das anhängende Foto dokumentiert den Ist-Zustand.

AM
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Schrauber
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Re: Fahrende Baustelle

#2 Beitrag von Schrauber »

Wenn du hier http://www.xs650.de/phplm/index.htm mal unter Technik Werkstattunterlagen schaust, gibt es arstmal genug zu lesen.
Für den Kabelbaum mit der US-Elektronikzündung und den anderen US-Gimmicks gibt im Haynes, z.B. hier: http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40 ... 0&_sacat=0

noch mehr.

Altmetall
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Re: Fahrende Baustelle

#3 Beitrag von Altmetall »

Danke schön!

:-)

Habe erstmal das getan, was ich immer tue, wenn zwar Zündfunke da ist, das Ding aber trotzdem trotz frischem Sprit nicht anspringen will.

Gaser komplett in Benzin werfen, über Nacht einweichen lassen, äusserlich mit Pinsel reinigen.
Gaserinnenleben zerlegen.
Zerlegten Gaser im Ultraschallbad mit Gaser-Reinigungs-Flüssigkeit bei 60 Grad von jeder Seite je 30 Minunte kochen.
Kleinteile natürlich ebenfalls durchschütteln lassen.

Da beide Schwimmer gehangen haben und innen einiges an Grünspan und Dreck zu finden war, war das also schon mal nicht verkehrt.

Frage: Die beiden Gummiringe der Nadelsitzventile sind schon vom Anschauen zerbröselt. Gibt es die irgendwo einzeln? Möchte eigentlich keinen kompletten Rep-Satz verbauen. Oder sollte ich das doch tun? Falls ja, welchen? Und woher? Und welchen Vergaser habe ich überhaupt? Da steht nix drauf! :-)
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Sooty
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Re: Fahrende Baustelle

#4 Beitrag von Sooty »

Hi....wenn das tatsächlich mal ne 5V4 war also ne Heritätsch, dann haste Mikuni BS34 drauf
Warum erinnern mich die überall gemachten Werbeeinblendungen,
diverse Shows von Privatsendern,
und die Beobachtung diversen Verhaltens mancher Mitmenschen
ständig an Idiocracy?

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Georg
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Re: Fahrende Baustelle

#5 Beitrag von Georg »

Zumindest lassen die schwarzen Versager-Häuser und die verchromten Hüte darauf schliessen, dass es sich um BS 34 handelt (Ausser, dass da mal Jemand mit schwarzer Farbe rumgesaut hat.....)

Georg
Besser zwei 447 und eine 3L1 als niXS
Na gut, die 3L1 ist zur Zeit platt, aber das wird wieder, wenn die zweite 3L1 dann soweit umgebaut ist. :lol:
Und die Zweite 3L1 ist fertig und wird gefahren! :lol: :lol: :lol:

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Schrauber
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Re: Fahrende Baustelle

#6 Beitrag von Schrauber »

Was meinst du mit Nadelsitzventile?
Das Schwimmernadelventil?

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U.Loetzsch
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Re: Fahrende Baustelle

#7 Beitrag von U.Loetzsch »

Hallo AM,
Räder, Schalldämpfer, verschiedene Bauteile und das Zulassungsdatum lassen recht sicher
auf eine Heritage aus Kanada schließen. Dort haben nach Produktionsende einige Hundert
XSsen auf Halde gestanden. Importeur Louis, Hamburg, hat Mitte/Ende der 80er den
kanadischen Bestand aufgekauft - es sollen 500 Maschinen gewesen sein - und importiert.
Es sind schöne Maschinen, allerdings mit einigen Komponenten wie Räder, Elektrik, Seitendeckel
und der Elektrik, die es nur an der Heritage gibt.
Louis hat im Zuge des Imports nur die Maschinen - aber keinerlei Ersatzteile, Wartungsanleitungen,
Schaltpläne oder Parts-Lists übernommen - da gibt es leider niXS.
Die normalen XS 650 SE-Modelle ab Bj. 1983 entsprechen von Motor u. Vergaser her der Heritage.

Hier im Forum unter Technik findest Du reichlich Informationen.
Vom Bucheli rate ich ab. Es behandelt nur die frühen Modelle und enthält Fehler.

Und nun frohes Schrauben :D
Gruß Ulli
ulli ät xs650.de
u.loetzsch ät t-online.de

Es gibt auch ein Leben ohne XS-650 - aber es lohnt sich nicht :-)

Altmetall
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Re: Fahrende Baustelle

#8 Beitrag von Altmetall »

U.Loetzsch hat geschrieben:Hallo AM,
Räder, Schalldämpfer, verschiedene Bauteile und das Zulassungsdatum lassen recht sicher
auf eine Heritage aus Kanada schließen.

Die normalen XS 650 SE-Modelle ab Bj. 1983 entsprechen von Motor u. Vergaser her der Heritage.



Moin Uli,

habe mal im Brief geblättert und da steht die No JYA5V4......... Ist also wirklich so nen Ding. Ja, die Louis Geschichte habe ich schon mal irgendwann hier im Forum gelesen. Daher auch die späte Zulassung für das doch *eigentlich* frühe Mopped. Worüber ich mich anfangs doch stark gewundert habe!

Außerdem habe ich heute mal den Messschieber in die Gaser gehalten und 34 mm gemessen. Die Wahrscheinlichkeit auf einen BS 34 ist also extrem hoch.

:-)

Altmetall
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Re: Fahrende Baustelle

#9 Beitrag von Altmetall »

Schrauber hat geschrieben:Was meinst du mit Nadelsitzventile?
Das Schwimmernadelventil?


Dieses Ding ganz links. wie auch immer das heißt. Da, wo das Schwimmernadelventil drin sitzt. :)

Gibt's die Dichtringe irgendwo einzeln?
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zweitopfmopped
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Re: Fahrende Baustelle

#10 Beitrag von zweitopfmopped »

Ich denke das ist ein stinknormaler O-Ring aus NBR.

Musst halt mal abmachen und messen.

Ansonsten das komplette Ventil kaufen.


Ist, glaube ich, das hier.
Bestellnummer 34-1445
bei
http://www.xs650shop.de/front_content.php?idcat=8
Ich bin nicht da, bin mich suchen gegangen.
Wenn ich wieder da bin bevor ich zurück komme,
sagt mir, ich soll auf mich warten.

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Re: Fahrende Baustelle

#11 Beitrag von Altmetall »

zweitopfmopped hat geschrieben:Ich denke das ist ein stinknormaler O-Ring aus NBR.

Musst halt mal abmachen und messen.

Ansonsten das komplette Ventil kaufen.


Ist, glaube ich, das hier.
Bestellnummer 34-1445
bei
http://www.xs650shop.de/front_content.php?idcat=8

Moin.

Habe mich an den Gedanken "benzinfeste" O-Ringe verbissen. Nachdem ich dank Deines Beitrages das "benzinfest" aus meinem Kopf gestrichen habe, habe ich auch die passenden O-Ringe in meiner O-Ring-Box gefunden. Das Leben kann manchmal so einfach sein!

:-)

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Re: Fahrende Baustelle

#12 Beitrag von Altmetall »

Aus dem Plan "fahrende Baustelle" ist erstmal eine "stehende Baustelle" geworden.

Vorgestern wollte ich mir eigentlich nur einen groben Überblick über die Elektrik verschaffen. Da aber in dem mit Panzertape, Kreppband und Tesafilm umwickelten Kabelbaum direkt einige Kabelbrüche und hier und da die ein oder andere völlig vergammelte Steckverbindung zu sehen waren, wollte ich vorab schonmal einige offensichtliche Fehlerquellen provisorisch eleminieren.

Und nachdem ich angefangen habe das ein oder andere Kabel freizulegen, hat sich das Ausmaß des Schreckens gezeigt und ich musste das Grauen komplett freilegen. Beispiel: Durchtrennte Kabel wurden einfach mit nem zusätzlichem Kabel umgangen, welche irgendwo mit mehreren Verbindern wiederum verlängert wurden. Da wurde gelötet, mit Lüsterklemmen verschraubt, teilweise einfach nur verzwirbelt und mit Kreppband umwickelt, und mit hunderten von Quetschverbindern irgendwas zusammengeflicket. Und das ganze mit ganz vielen wilden wahllos aneinandergereihten Kabelfarben und -stärken. Alle Steckverbinder zu irgendwelchen Bauteilen sind völlig vergammelt und einer ist so verschmolzen, dass sie sich nicht mehr trennen lassen.

Zwei Bauteile habe ich übrigens gefunden, von denen ich keine Ahnung habe was das überhaupt ist. Da die Elektrik aber (weiß der Geier warum) irgendwie funktioniert, werde ich erstmal nur Flickwerk rausschneiden, ein paar neue Kabel ziehen, ordentlich verbinden, Stecker reinigen und nichts grundlegendes ändern. Komplett neu mache ich erst, wenn ich weiß, was ich bedenkenlos ändern und rauswerfen kann.

Hier erstmal ein Überblick

:-/
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Georg
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Re: Fahrende Baustelle

#13 Beitrag von Georg »

Das sieht ja Klasse aus... :roll:

Neue Kabelbäume gibt´s übrigens im XS650 Shop Kiel.

Georg
Besser zwei 447 und eine 3L1 als niXS
Na gut, die 3L1 ist zur Zeit platt, aber das wird wieder, wenn die zweite 3L1 dann soweit umgebaut ist. :lol:
Und die Zweite 3L1 ist fertig und wird gefahren! :lol: :lol: :lol:

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Re: Fahrende Baustelle

#14 Beitrag von Altmetall »

Georg hat geschrieben:
Neue Kabelbäume gibt´s übrigens im XS650 Shop Kiel.

Ja, Danke, habe ich bereits gesehen. Ziel ist aber irgendwann auch ein offenes Rahmendreieck mit irgendwo versteckter Minimalelektrik. Und spätestens dafür müsste ich einen neuen Baum wohl auch wieder zerschneiden. Außerdem mache ich lieber immer selber, weil ich dadurch die Funktion (von was auch immer da vor mir liegt) verstehe und hinzulerne.

:-)

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Georg
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Re: Fahrende Baustelle

#15 Beitrag von Georg »

Nun, Jeder macht es so wie er will oder kann :D,
:roll: wobei ich allerdings als bekennender "Elektro-Legastheniker" :oops: :oops: die Kabelei lieber von Freunden machen lasse, die davon wesentlich mehr verstehen
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg!

Georg
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Na gut, die 3L1 ist zur Zeit platt, aber das wird wieder, wenn die zweite 3L1 dann soweit umgebaut ist. :lol:
Und die Zweite 3L1 ist fertig und wird gefahren! :lol: :lol: :lol:

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