Gabel

[TylerDurden_72]

Hallo,

Ich hätte eine Frage an die Technik Experten hier im Forum.
Wie meiner Vorstellung zu entnehmen ist bin ich noch nicht lange besitzer meiner XS650 und habe diese auch ohne TÜV gekauft.
Davor stand das Bike 3 Jahre, weshalb ich jetzt gerade drüber bin sie für den TÜV fertig zu machen.

Generell passt alles, die Elektrik macht was sie soll, die Bremse funktioniert nach dem Einbau des Reperatursatzes für den Hauptbremszylinder wieder tadellos und der Motor springt beim ersten Kick an und läuft sauber. Das macht mir im Moment alles keine Sorgen.
Was mir jedoch bei den Probefahrten aufgefallen ist sind gelegentliche, harte metallische Schläge im Fahrwerk beim befahren von geflicktem Asphalt (kein durchfahren von Schlaglöchern, lediglich Unebenheiten/Bodenwellen). Ich würde diese Schläge im Bereich der Gabel lokalisieren, könnte mich aber auch irren.
Na jedenfalls ist meine momentane Vermutung das das Lenkkopflager evtl ausgeschlagen ist oder das die Gabel kein/oder zu wenig Öl hat und die Gabel deshalb durchschlägt. Da das Moped abgemeldet ist und ich hier mitten im Wohngebiet bin ist mit ausgiebigen Probefahrten leider aber nicht viel machbar.
Ich würde das Lenkkopflager momentan ausschliessen da die Lenkung nicht hakelt und sauber und Wiederstandsfrei einlenkt. Auch macht es keine knackenden Geräusche wenn ich im Stand vorn anbremse und dann einfeder.

So, und nun meine Frage an die XS erfahrenen Schrauber:

- Habt ihr schon mal einen vergleichbaren Fehler gehabt und wenn ja, was wars bei euch?
- Wäre mein Verdacht "zu wenig oder kein Gabelöl" plausibel und wenn ja, kann ich das Gabelöl im eingebauten Zustand der Gabel tauschen?
- Wäre trotz der leichtgängigen Lenkung auch das Lenkkopflager noch eine mögliche Ursache für das metallische Schlagen im Fahrwerk?

Damit solls das erstmal von mir gewesen sein. Ich hoffe Ihr könnt mir evtl bei meinem Problem weiter helfen.

Nicht ganz so sonnige Grüße aus Dresden,
Thomas

[TripleTreiber]

Hallo,
ich kenne
a) zu wenig Öl, verschlissene Gabelinnereien, zu altes und dadurch zu dünnes Öl und
b) einen ovalen Lenkkopflagersitz, dann läuft das Lager in sich gut, kann sich aber im Rahmen bewegen
Gruß
Klaus-Dieter

[Max]

... in der Suche findet man u.a. https://www.xs650.de/forum/viewtopic.ph ... ln#p194599

[Schrauber]

Ich vermute mal ein bekanntes Problem:
Das obere Lenkkopflager, und hier der obere Lagerring, hat Spiel zum Rohr der unteren Gabelbrücke.
Bei mir war es etwa 0,1mm, so daß ich es provisirisch durch Einlegen eines Fühllehrenblattes 0,05mm provisorisch beheben konnte.
Das Provisorium hält auch viele Jahre später noch.

Oder man macht es richtig:
https://www.emilschwarz.de/lenkkopflager

[TylerDurden_72]

Okay Männer,

Erstmal vielen Dank für die schnelle Resonanz!

Also muss ich im "wurst käs" wohl doch beide Fehlerquellen abklären.

Ich werd heute nach Feierabend mal das Gabelöl wechseln und dann schauen ob das Problem damit behoben ist - Daumen drücken, mir erscheint das vom Aufwand her die einfachere Lösung.

Falls das Fahrwerk dann immer noch diese harten Schläge produziert teste ich den Behelf mit der Fühllehre.
Ich hatte prophylaktisch auch schon diesen Satz Lenkkopflager hier bestellt:

https://www.zietech.de/motorrad-teile/v ... 1/a-106666

Die Lager von Emil Schwarz scheinen ja die Referenz zu sein, und wenn ich den Preisunterschied zu den von mir bestellten Lagern sehe stellt sich mir die Frage ob die von mir bestellten überhaupt was taugen.
Hat da jemand von Euch schon erfahrung mit gemacht?

Gruß, Thomas

[race rich]

Die Lager von Emil Schwarz scheinen ja die Referenz zu sein, und wenn ich den Preisunterschied zu den von mir bestellten Lagern sehe stellt sich mir die Frage ob die von mir bestellten überhaupt was taugen.
Hat da jemand von Euch schon erfahrung mit gemacht?

Gruß, Thomas
[/quote]

Ja kann problemlos verbaut werden fals schon Kegelrollenlager eingebaut sind viel Spaß beim demontieren!
Und wie Schrauber schon vermerkt hat das obere Lenkopflager ist um Haresbreite größer wie der Sitz Gabeljoch (nennt man das Ding so) was beim Bremsen und verschiedenen Straßen zustande mal Knackt 0,05 Fühlerlehre hilft zwischen Lager und Gabeljoch

[Friedo]

Ich kann das genau so bestätigen, dieses Knacken habe ich auch mit 0.05mm behoben, genauso das Entfernen eines alten Kegelrollen Lagers,
da hat mir nur der Dremel geholfen, viel Spaß
VG Friedo

[Maybach]

das Entfernen eines alten Kegelrollen Lagers,

Deshalb schleift man auch mit dem Dremel nach der Demontage der ersten "hinnigen" Steuerkopflagers und vor dem Einsetzen der Kegelrollenlager jeweils unterhalb des Lagersitzes eine kleine Kerbe ein. Dann kann man später mit einem alten Schraubenzieher die Lagersitze wunderbar herausschlagen.

Maybach

[onkelheri]

Moinsen aus dem Wartezimmer,

und wenn Kegelringe partout nicht hinauswollen, weder durch nichtvorhandene Nuten (dann hilft der Wuppertaler Aluscheibentrick vor der Montage , siehe YT ) noch guter Zurede, hier ist die einfachste und zuverlässigste Art & Weise : mittels " blauem Licht" ein Steg in den Lagerkonus schweißen und dann hilft ein Dorn und ein Hammerschlag ... gut kein Schmuckhammer... darf schon solide 2kg haben...

Für den Ring auf dem Joch gilt dies ebenso : hier hilft dann ein entsprechendes Rohr anzuschweißen, samt Gewindeabsatz für einen Ziehammer.

Bei dem Spielausgleich zwischen Innenring und Joch, sowie Aussenring und Rahmen darf auch Loctite nicht ausser Acht gelassen werden. Ein ausgelullerter Lagersitz braucht nämlich keine Spezialuntermaßig geschliffene Aussenringe (auch wenn ich Emil jeden Groschen gönne!), wenn ein Standardlager schon widerstandslos dareinfällt ! Loctite schafft um die 0,25mm Spalte zu überbrücken. Hier muß man dann lediglich einmal alle Klebestellen ratzekal entfetten, Kleberauftrag, Joch zusammenstecken und auf Handfest und leichte Jochbewegung (ohne Gabel!) anziehen und über Nacht oder länger abbinden lassen.
Dann abermals öffnen und frisches Fett beipacken.

Gruß Heri

[TylerDurden_72]

Moin,

Vielen Dank erstmal für die rege Unterstützung und Tips.

Da ich ja nicht das mehrfach beschriebene Knacken im Lenkkopf hatte (weder während der Fahrt, noch beim Einfedern im Stand), sondern ein hartes metallisches Durchschlagen beim überfahren von Fahrbahnumebenheiten, dachte ich mir ich geh Schritt für Schritt vor und teste das Ergebnis nach jeder einzelnen Maßnahme! Alte Ingeieursweisheit - nie zwei Stellschrauben gleichzeitig drehen!

Na jedenfalls hab ich mit der Maßnahme begonnen die die wenigste Arbeit macht!
Altes Gabelöl raus (ca 135 ml) - Na gut, schwarzgraue Brühe trifft es eher - und neues 20W Öl rein (190 ml).
Dann Probefahrt und siehe da, das Durchschlagen trat nicht mehr auf. Ganz sicher das Problem damit komplett behoben zu haben bin ich nach nur einer kurzen Probefahrt zwar noch nicht, aber ich habe zumindest eine deutliche Verbesserung.
Da es mich juckt endlich zu fahren mach ich jetzt erstmal nen TÜV Termin und schau das ich mein Baby endlich Angemeldet bekomme.
Das Lenkkopflager gehe ich dann als nächstes an! Also erstmal nachsehen was im moment verbaut ist und in wlechem Zustand es ist. Sollte das Lager auch hin sein liegen die neuen Kegelrollenlager ja bereits zum Einbau bereit.

In diesem Sinne, geniesst das schöne Wetter und immer schön sitzen bleiben.

VG aus dem sonnigen Dresden,
Thomas