Vorderradbremse blockiert nach kurzer Fahrt

[Monza]

Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage zu meiner 78-ger 447.

Nach dem Winterschlaf war mein Vorderrad blockiert. Durch das Öffnen der Entlüftungsschraube an einem Bremszylinder war das Vorderrad wieder frei. Leider nur kurzzeitig. Ein Überholsatz des HBZ von Rüdiger hat leider nicht zum Erfolg geführt. Jetzt habe ich mir einen kompletten (Doppelscheibe) Überholsatz für die Bremszylinder besorgt und will demnächst beide Bremszylinder überholen. Die Bremsschläuche habe ich bereits gewechselt. Weiß aber nicht ob das zum Erfolg führt.
Kann es sein, dass der HBZ eine Ausgleichsbohrung hat, welche vielleicht verstopft ist? Wenn ja, sitzt die wahrscheinlich unerreichbar unter dem Ausgleichsbehälter, oder? Kann man den Ausgleichsbehälter vom HBZ abbauen? Ich lege einmal ein Bild von meinem HBZ bei, damit jeder weiß um welchen es sich handelt.

Vielen Dank im voraus für Tipps.
Andreas

[oliver]

Hallo Andreas,
evtl. gehen die Kolben in den Bremszangen nicht mehr geschmeidig zurück. Ich würde die mal rausnehmen, reinigen und mit Bremsenfett wieder zusammenbauen. Auch zum Zusammenbau des HBZ würde ich empfehlen die Teile damit zu fetten:

https://www.amazon.de/ATE-03-9902-0521- ... 241&sr=8-4

Gruß
Oliver

[Twinfan]

Moin,
überhol doch erst einmal die Bremszangen, wenn die Teile da sind. Ist der Bremshebel denn freigängig, oder h#ngt er nach dem bremsen?

Gruß
Manni

[Monza]

Hallo,

danke für die Tipps.

Ich werde die Bremszylinder am Wochenende einmal zerlegen und mit der Rep-Kit von Rüdiger wieder zusammenbauen. Bremszylinderpaste von ATE habe ich zum Glück noch genug.

Der Bremshebel hängt übrigens nicht. Habe eher das Gefühl, dass auf Grund des Druckes in der Bremsleitung (nach Bremsvorgang) die Kolben (oder einer von beiden) in den Bremszylindern nicht zurück gehen. Deshalb auch die Frage, ob der HBZ eine Ausgleichsbohrung hat, welche vielleicht verstopft ist?

[Max]

Wenn du von oben in den Ausgleichbehälter schaust, sollten da 2 Bohrungen sichtbar sein ....... nach demontage des Vorratsbehälters.

Wenn die zugegammelt sind, KANN es zu dem lustigen Effekt kommen, das sich die Bremse allein durch die Vibrationen der Lenkerenden "aufpumpt" .....

Ich hatte den Effekt bei meiner SE-Ratte, die nach ein paar Kilometern Fahrt anfing die Vordere Bremse zu "schließen" ..... der Druck stieg schleichend an, ohne das ich den Bremshebel betätigt hatte ....

Die Entlastungsbohrung im HBZ war mit Aluminium-Oxyd "zugewachsen".

[Steffi]

Wer nicht zu 100% weiss wie die Hydraulik der Bremse funzt, und auf was es beim Unterhalt ankommt, soll die Finger davon lassen! Es gibt bei diesem System einige wichtige Kleinigkeiten, die über Leben und Tot entscheiden können.
Ich durfte mehrere Bekannte auf der IPS besuchen, deren Bremsen festgegangen oder ausgefallen sind. Ist nicht wirklich lustig

Griesli, Steffi

[Biermeister]

Hallo, hatte das gleiche Problem auch!
Habe den Fehler gefunden!
Der Bremskolben der Bremspumpe ist mit einem Federring gegen heraus drücken gesichert.
Beim Bremsen hatte ich kaum Vorzug im Hebel!
Der Federring war herausgerutscht (oder von mir nicht richtig in die Nut eingerastet!) womit der Bremskolben die Rücklaufbohrung blockiert hat.
Ich habe den Federring wieder nach innen geschoben, bis er eingerastet ist.
Nun Funktioniert die Bremse wieder einwandfrei!
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Gruss Günther

[Monza]

Hallo Günther,

werde ich einmal prüfen. Aber gut zu wissen, dass es eine Rücklaufbohrung gibt. Die werde ich mal auf Durchgang prüfen.

Gruß
Andreas

[R.Wolters]

wenn Du Gummi Bremsleitungen hast, können die von innen aufgequollen sein. Du baust beim Bremsen so viel Druck auf, dass die Flüsigkeit zum Bremskolben gelangt, dann aber nicht mehr zurück. Machst Du den Nippel auf, ist der Druck weg, bis zu den nächsten Bremsungen.
Ansonsten stimme ich Steffi zu!

[zweitopfmopped]

Hallo Andreas,

das Thema "Hauptbremszylinder" wurde erst kürzlich hier behandelt.
https://forum.xs650.de/viewtopic.php?p=290456#p290456

Den Kunststoffaufsatz kannst du entfernen, um auch die kleinen Bohrungen vernünftig zu reinigen.

Gruss Dietmar

[Monza]

wenn Du Gummi Bremsleitungen hast, können die von innen aufgequollen sein. Du baust beim Bremsen so viel Druck auf, dass die Flüsigkeit zum Bremskolben gelangt, dann aber nicht mehr zurück. Machst Du den Nippel auf, ist der Druck weg, bis zu den nächsten Bremsungen.
Ansonsten stimme ich Steffi zu!

Hallo Rüdiger,

die Bremsleitungen sind aus Gummi aber nigelnagelneu. Ebenso der Kolben und alle Zubehörteile im HBZ. Da ich aber den Bremsflüssigkeitsbehälter nicht abgemacht habe, konnte ich die Bohrungen auch nicht kontrollieren geschweige reinigen. Von daher vermute ich entweder dass die Ausgleichsbohrung dicht ist oder einer der Kolben in den Bremszylindern fest sitzt. Werde mich am Wochenende mal von unten nach oben vorarbeiten.

Ich gebe Steffi natürlich auch recht. Schraube aber schon seit 40 Jahren an Autos und Motorrädern und traue mir die Arbeiten durchaus zu.

Gruß
Andreas

[Twinfan]

wenn Du Gummi Bremsleitungen hast, können die von innen aufgequollen sein. Du baust beim Bremsen so viel Druck auf, dass die Flüsigkeit zum Bremskolben gelangt, dann aber nicht mehr zurück. Machst Du den Nippel auf, ist der Druck weg, bis zu den nächsten Bremsungen.
Ansonsten stimme ich Steffi zu!

Moin Rüdiger,
das ist ja ein Klassiker mit den innen aufgequollenen Bremsleitungen, hatte ich auch am 66er Käfer. Wenn so ein Fahrzeug in der Werkstatt ist, wird meist erst alles andere bremstechnisch erneuert, weil man es den Leitungen nicht ansehen kann. Also macht es Sinn, Gummibremsleitungen irgendwann zu erneuern, auch wenn sie noch so toll ausschauen.

Gruß
Manni

[Steffi]

Schraube aber schon seit 40 Jahren an Autos und Motorrädern und traue mir die Arbeiten durchaus zu.

Hallo Andreas
Dann erstaunt mich aber, dass du den HBZ revidiert hast ohne den Behälter runter zu nehmen, die Ablagerungen zu entfernen und die Bohrungen zu prüfen. Das sind die Kleinigkeiten die richtig weh tun können.
Bei den Bremsen werden leider viele Fehler gemacht. Zu den beliebtesten gehören das Zurückdrücken der Kolben beim Belagswechsel. Hab da schon üble Sachen gesehen. Auch schon erlebt, dass ein "Fachbetrieb" unter Bremsflüssigkeitswechsel das Leeren und neu Befüllen des Vorrats-Behälters verstand. War einer der Fahrer den ich dann auf IPS besuchen durfte.
Griesli, Steffi

[Monza]

Schraube aber schon seit 40 Jahren an Autos und Motorrädern und traue mir die Arbeiten durchaus zu.

Hallo Andreas
Dann erstaunt mich aber, dass du den HBZ revidiert hast ohne den Behälter runter zu nehmen, die Ablagerungen zu entfernen und die Bohrungen zu prüfen. Das sind die Kleinigkeiten die richtig weh tun können.
Bei den Bremsen werden leider viele Fehler gemacht. Zu den beliebtesten gehören das Zurückdrücken der Kolben beim Belagswechsel. Hab da schon üble Sachen gesehen. Auch schon erlebt, dass ein "Fachbetrieb" unter Bremsflüssigkeitswechsel das Leeren und neu Befüllen des Vorrats-Behälters verstand. War einer der Fahrer den ich dann auf IPS besuchen durfte.
Griesli, Steffi

Hallo Steffi,
ich habe den Behälter nicht runtergenommen, weil er auf der Explosionszeichnung nicht als Einzelteil dargestellt ist. Von daher bin ich davon ausgegangen, dass er werksseitig unlösbar am HBZ befestigt ist (eingeklebt, einvulkanisiert, o.ä.). Das war leider ein Trugschluss. Also muss ich die Arbeit noch einmal machen. Ist auch gut als Übung. Sollte ich den Behälter beim Entfernen beschädigen, bleibt mir noch Plan B, einen UNI HBZ 16mm beim Rüdiger bestellen.
Gruß
Andreas

[Jochen]

Achtung, es gibt 2 verschiedene Typen!
Bei der einen Variante wird der Deckel mit langen Schrauben durch den Plastikbehälter hindurch mit dem Gehäuse verbunden, bei der anderen ist der Behälter mit dem Gehäuse verschraubt und der Deckel wird mit im Plastikteil sitzenden Metallgewinden mit kürzeren Schrauben gehalten.