ich pack's mal unter "Treffen", ...

Wer fährt wann mit wem wohin? Wo fährt's sich am schönsten? Was gibt's neues (oder altes) in der XS-Szene?
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MiKo
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ich pack's mal unter "Treffen", ...

#1 Beitrag von MiKo »

... weil es ja Begleiterscheinung einer Begegnung ist
(gefunden bei FB ) hat geschrieben:
Grußregeln für Zweiradfahrer
Die Ursprünge des Motorradgrußes reichen bis in die Steinzeit zurück. Motorradfahrer waren damals außerordentlich rar. Es gab kaum befestigte Straßen, und die Räder waren noch aus Stein. Nur ganz harte Kerle vertrugen die Strapazen des Motorradfahrens. Begegneten sich zwei dieser Kerle, hielten sie an, stiegen ab und zeigten einander die geöffneten Hände, um zu demonstrieren, dass sich kein Faustkeil darin verbarg. So wurde der Motorradgruß erfunden.
Unter ähnlich harten Bedingungen sind heute nur noch die Winterfahrer unterwegs. Motorradfahrer sind entweder Winterfahrer oder Weicheier. Weicheier trifft man im April im Straßenverkehrsamt an, wo sie ihre stillgelegten Maschinen wieder anmelden. Winterfahrer dagegen fahren durch. Ihre Zahl ist klein. Treffen sich zwei Winterfahrer, ist die Freude groß. Sie heben dann so freudig und ausgiebig die Hände, dass sie vom Motorrad zu stürzen drohen. Von April an grüßen Winterfahrer nicht mehr. Winterfahrer grüßen keine Weicheier.
Das Motorradgrüßen ist stark reglementiert und wird von Anfängern zu Recht als sehr kompliziert angesehen. Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten. Das bekannteste Verbot lautet: Grüße nie, nie!, ein Einspurfahrzeug, das weniger als hundert Kubikzentimeter Hubraum hat. So etwas ist kein Motorrad!
Wer fahrlässig Motorroller, Mofas, Mokicks, Kleinkrafträder oder Leichtkrafträder grüßt, verliert sein Gesicht und insbesondere jegliche Selbstachtung. Da dem Anfänger alles, was zwei Räder und einen Motor hat, von vorn betrachtet, ähnlich vorkommt, bereitet ihm dieses Verbot die größten Schwierigkeiten.
Ein Spezialfall: Oldtimer. Oldtimer werden grundsätzlich freudig und bewundernd gegrüßt, unabhängig vom Hubraum. Oldtimer werden meist von technisch versierten älteren Fahrern gefahren, sogenannten ''alten Schraubern''. Solchen wird Respekt gezollt.
Trifft man alte Schrauber, wartet man, ob sie grüßen. Von Frühling bis Herbst grüßen viele nicht, weil sie Winterfahrer sind. Weil das korrekte Grüßen so schwer ist, sollten Anfänger nie voreilig von sich aus grüßen.
Ungeregelt und darum praktisch nicht existent ist die Motorradgrußkultur auf der Autobahn. Nicht einmal erfahrene Motorradfahrer können sagen, ob man entgegenkommende Motorräder über sechs Spuren und einen Grünstreifen hinweg grüßen muss.
Fahrtechnisch problematisch wird das Grüßen beim Überholen. Die klassische Grußhand, die Linke, wird vom Überholten nicht gesehen. Grüßt man mit der Rechten und nimmt dazu die Hand vom Gasgriff, bremst die Maschine ab - fatal beim Überholen.
Absurde Verrenkungen sind auf unseren Autobahnen zu beobachten, wenn Motorradfahrer versuchen, mit der Linken vorn am Körper vorbei nach rechts zu grüßen. Uneingeweihte Autofahrer tippen auf Heuschreckenschwärme oder Unterarmkrampf. Der Autobahngruß ist eben gerade mal so jung wie die Autobahn und kennt kaum Traditionslinien.
Zu Konflikten kommt es auch, wenn man den deutschen Grußkulturraum verlässt. So sind deutsche Motorradfahrer in Italien verwirrt und erbost, weil dort partout niemand gegrüßt wird. Nicht einmal ein alter Schrauber. Die Erklärung: Der ''italienische Gruß'' besteht in einem für unser Auge nicht wahrnehmbaren Zucken des linken kleinen Fingers. Solche Missverständnisse führen zu dem Vorurteil, italienische Motorradfahrer seien unfreundlich und arrogant.
Ein Desiderat der Grußkulturforschung!
In Deutschland gilt das minimalistische ''italienische Grüßen'' als verpönt. Man verachtet das furchtsame Festhalten am Lenker. Diese Haltung ist nicht unproblematisch. Wenn man beim Auto die Hand vom Lenkrad nimmt, fährt es geradeaus weiter. Lässt der Motorradfahrer den Lenker los, fällt die Maschine über kurz oder lang um. Besonders in Kurven. Ganz besonders beim sogenannten ''Heizen'', dem enorm schnellen Fahren. Der ''Heizergruß'' in extremer Schräglage (ein Knie berührt den Asphalt) gilt als sehr riskant. Er wird allgemein als Nachweis hoher Fahrkunst angesehen. Wer diese Kunst nicht beherrscht und dennoch ausübt, riskiert seinen letzten, den sogenannten ''goldenen Gruß''.
Gruß
MiKo

VolkerR
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#2 Beitrag von VolkerR »

:lol:
als ich 1975 das erste mal zum Johanniskreuz/Pfalz gefahren bin habe ich auf ca. 75km zweimal Grüßen „müssen“, heute käme ich mit der „Grußhand“ gar nicht mehr an den Lenker, es sind halt andere Zeiten :D

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Ali
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#3 Beitrag von Ali »

Wenn ich mal auf der Autobahn unterwegs bin kommt es immer wieder vor das mir überholende mit dem Fuß zu winken. Ich bin mir dann nicht immer sicher ob dies ein Gruß sein soll oder ob die Fahrer nur einmal ihr Bein lang machen um die Durchblutung wieder in die Gänge zu bringen.

Ansonsten kann ich mich noch daran erinnern das es früher den "1000*er Gruß" gab. Ähnlich dem erwähnten "italienischen Gruß".

Dadurch dass ich mit unterschiedlichen Motorrädern unterwegs bin habe ich feststellen müssen das nicht ich als Motorradfahrer gegrüßt werde, sondern das Motorrad.

Grüße, Ali

VolkerR
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#4 Beitrag von VolkerR »

Ali hat geschrieben: Sa, 17.07.2021, 17:09 Wenn ich mal auf der Autobahn unterwegs bin kommt es immer wieder vor das mir überholende mit dem Fuß zu winken
Hallo Ali
Ich bin öfters in den Vogesen unterwegs und mir ist aufgefallen das die Franzosen oft so grüßen !
Gruß
Volker

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Lucky
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#5 Beitrag von Lucky »

Zu Italien.....meines Wissens nach gibt es da ein Gesetz nach dem der Zweiradfahrer jederzeit beide Hände am Lenker haben muss. Deshalb grüßt keiner.

Kann aber auch inzwischen überholt sein.....war Jahre nicht mehr im Stiefel.
Wer Montagmorgen frisch und ausgeruht auf der Arbeit erscheint, hatte ein scheiß Wochenende

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JuergenD
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#6 Beitrag von JuergenD »

in Irland gilt, wegen der Strassenverhältnisse, beide Hände am Lenker, hier gilt der Fussgruss.
Da es aufgrund der Wetterverhältnisse wenig einheimische Motorradfahrer gibt, grüßen auch Fussgänger oder LKW Fahrer oder sonstige freundliche Iren.
Bei Regen hat der Motorradfahrer Vorfahrt, zumindest auf den kleineren Strassen.
Grüßt der Motorradfahrer und blinzelt gleichzeitig mit dem linken Auge, trifft man sich zum Erfahrungsaustausch im nächsten Pub.
Deshalb gibt es neben jedem Pub mehrere B&B`s Übernachtungsmöglichkeiten.
und wieder grüßt der Jürgen
XS 650, it´s not a bike, it´s a lifestyle
man sieht sich auf der Straße

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Ali
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#7 Beitrag von Ali »

JuergenD hat geschrieben: Mo, 19.07.2021, 8:32 in Irland gilt ... wenig einheimische Motorradfahrer ...
Tatsächlich habe ich während einer Woche Irland in 2019 keine einheimischen Motorradfahrer getroffen.
- auf der Fähre Schottland - Nord Irland paar Engländer
- Campingplatz Galway ein Trupp Franzosen
- auf der Fähre Irland - Wales war ich alleine mit dem Motorrad

Überall und jederzeit bin ich freundlich behandelt worden. Werde ich nach CoVid-19 sicher noch einmal wiederholen.

Grüße, Ali

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fastgerdi
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Re: ich pack's mal unter "Treffen", ...

#8 Beitrag von fastgerdi »

Tramore wäre in Irland ein Spot wo du viele Einheimische treffen kannst. Da gibt es ein paar Cafes und Fisch and Chipsläden am Strand wo sich vor allem Samstag, Sonntag die irischen Biker treffen.

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