Lichtmaschine XS1 vs. XS650

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oliver
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Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#1 Beitrag von oliver »

Hallo zusammen,
bin neulich im Onlineshop von Wolfgang darüber gestolpert dass die XS1 eine 5AH Batterie hat. Ich habe vor Jahren bei einem meiner Umbauaktionen ebenso auf eine kleine 5AH Batterie umgerüstet da ich schon lange keinen Anlasser mehr habe. Meine Batterie ist aber so alle 1-2 Jahre kaputt.
Nun habe ich gelernt dass die Ursache wohl die zu kleine Kapazität der Batterie im Vergleich zum Ladestrom der Lima ist. Hat die XS1 eigentlich auch eine kleinere Lichtmaschine gehabt? Denn bei der scheint das mit den 5AH ja gut funktioniert zu haben?
Gruß
Oliver

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#2 Beitrag von MiKo »

Moin,

ja, die XS1 hatte eine kleinere Batterie als die XS2 und ihre Nachfolge-Generationen - wegen des nicht vorhandenen E-Starters mußte die Kapazität nicht so groß sein.

Was die Komponenten des Ladekreises angeht ... der Gleichrichter war deutlich "luftiger" aufgebaut, fast würfelförmig.
Rotor und Stator haben die Form aber nicht geändert (erst bei den SE-Modellen wegen der elektronischen Zündung) .
Vgl. Teilenummern zwischen
https://www.xs650.de/literatur/wsh/teil ... erator.pdf
und
https://www.xs650.de/literatur/wsh/teil ... erator.pdf
Ob der Regler im ersten Modell anders war? Meine Teilelistensammlung ist in dieser Hinsicht leider nicht vollständig - die erste Nennung ist im '74er-Katalog, eine 447-xxxxxx, also zeitgenössisch gezeichnet und nicht aus dem Vormodell geerbt ...

Andere Frage: hast du denn eine klassische Blei-Säure-Batterie, oder eine modernere Technologie?
Denn die Ladeschlußspannung der "antiken" Regler-Gleichrichter-Kombination ist höher (bis zu 14,5V) , als die neueren Batterietechnologien vertragen (i.d.R. 13,8V).
Gruß
MiKo

oliver
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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#3 Beitrag von oliver »

Hallo Miko,
danke für die Ausführung. Meinst Du dass der Gleichrichter durch seinen Aufbau eine bessere Wärmeabfuhr hatte wie die späteren Modelle - wobei sich mir die Frage stellt was das für einen Einfluss das auf den Ladestrom hat.
Ich habe einen klassischen Blei-Säure Akku. Erst letztes Jahr hatte ich mal kurzzeitig auf einen Lithium Akku gesetzt. Nach schon 2 Monaten war dieser wieder leer (ich dachte kaputt) und hab auf einen neuen Blei-Säure Akku zurückgebaut. Dann erst hatte ich gemerkt dass der Wicklungswiderstand meines Stators zu gering ist und Ursache für die entladene Batterie war. Das Datenblatt des vermeintlich 6AH äquivalenten Lithium Akkus den ich eingebaut hatte spezifizierte aber nur einen max. Ladestrom von etwas um 2A - daher habe ich den nicht wieder eingebaut.
Als Regler hab ich den USB im Einsatz. Der Gleichrichter ist ein Alternativtyp von Wolfgang in klassischen Kühlkörpern vergossen. Der sitzt bei mir in meinem Elektrik-Kasten unter der Sitzbank. Wie warm der dabei wird weiß ich nicht, ich bekomme allmählich Zweifel ob ich den besser nach außen setzen sollte dass er etwas Fahrtwind abbekommt wie im Original. Ob das aber ursächlich ist? Regelmäßig sinkt mein Säurestand den ich 1-2 mal im Jahr nachfülle und wie gesagt nach ca. 2 Jahren ist sie dann auch kaputt.
Gruß
Oliver

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#4 Beitrag von MiKo »

Moin,

also von den Komponenten her sieht das für mich gut aus - auch wenn ich die BleiSäure mittlerweile grundsätzlich gegen AGM ersetzt habe. Durchaus die der unteren Preisstufe (mittlerweile nicht mehr 40, sondern 50€ ...). Meine letzte Säurebatterie davor hat 7 Jahre gehalten, ohne Pflege wie Ausbau, Nachladen oder Ähnliches, beim Preis von 26€ absolut nicht erwartet. Wir hatten aber auch schon Batterien einer eigentlich gut reputierten Marke, die alle innerhalb max. 2 Jahren tot waren.
Wenn die Flüssigkeit verloren geht, ist es entweder zu warm (Verdunstung - es reicht ein paar Stunden Parken in der Sonne) oder aber zu viel Ladestrom (i.d.R. weißliche Kruste am Überlauf, und natürlich nach einigen Wochen deutliche Korrosion am Batteriekasten und Kettenschutz ...).
Und: wenn zuwenig Flüssigkeit vorhanden, dann kann der chemische Prozeß nicht wie vorgesehen ablaufen ... und der Verschleiß erfolgt schneller.

In manchen XSsen haben LiFePos eine recht hohe Selbstentlade-Geschwindigkeit - teilweise natürlich durch Dauer-Verbraucher wie elektronische Tachos etc. verursacht - da hilft dann nur das echte Trennen der Kontakte.

Im Racer die AGM habe ich jetzt nach 2,5 Jahren "ring-getauscht" - auch die jetzt damit ausgerüstete XS sprang sofort am Anlasser an, obwohl die Batterie zuvor mehrere Monate ruhig gestellt war. Dort werkelt seit vielen Jahren eine RD-LiMa.
In der Enduro die LiFePo (5Ah) hat im Winter zwar keine Pflege gehabt, war aber völlig abgestöpselt. Also habe ich mich auch nicht gewundert, daß sie am Anlasser ansprang. Wurde im Frühjahr auch mal tiefentladen, wegen unbemerkten LiMa-Ausfalls, aber hat sich offenbar auch nicht negativ ausgewirkt.
Hier ist neben dem USB-Regler auch ein Gleichrichter von Conrad (oder so) verbaut, direkt von innen auf die Aluplatte der E-Box verschraubt, ohne weiteren Kühlkörper.

Um das Thema "maximaler Ladestrom" habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Ich weiß nur aus dem Auto-Bereich (T4), daß hier der Umbau auf die stärkere Lichtmaschine zwar dafür sorgt, daß mehr Leistung gleichzeitig von den Verbrauchern abrufbar ist, und entsprechend die Batterie schneller nachgeladen wird - aber von negativen Auswirkungen dort habe ich noch nichts gelesen. Mag damit zusammen hängen, daß es einer 80Ah-Batterie wirkich egal ist, ob da 90 oder 120 A aus der LiMa kommen ...

Jetzt habe ich mal im Datenblatt bei CS-Batteries nachgesehen - dieser 5Ah-Block ist mit 5A (max. 20A) Ladeleistung spezifiziert.
Gruß
MiKo

oliver
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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#5 Beitrag von oliver »

Hallo Miko,
danke für die Einschätzungen!
Wenn Du Dich auf schlechte Erfahrungen mit "namhaften" Herstellern beziehst - meine Blei-Säure Batterien waren alle von Varta, könnte das die Ursache sein?
Meine LifePo Batterie hatte etwas um die 50EUR gekostet. Kannst Du mir bitte mal einen Link zu dem von Dir eingesetzten 5AH Äquivalent schicken und von wo ich den beziehen kann?
Gruß
Oliver

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#6 Beitrag von MiKo »

Moin,

nein, es war nicht Varta - ein Hersteller aus Österreich hatte da wohl mal eine "schlechte Charge" (wir haben die Batterien praktisch im 5er-Pack genommen und alle nahezu gleichzeitig trotz unterschiedlicher Fahrprofile im übernächsten Jahr ausgemustert ... momentan ist diese AGM mein "Standard"
https://www.winnerbatterien.de/SIGA-Bik ... 2-14Ah-12V

Meine LiFePo in der Enduro hat der Erstbesitzer bezahlt - leider ist mir dieser 7,5Ah-Block letztes Jahr mechanisch kaputt gegangen und ich mußte in den sauren Apfel beißen. Aufgrund von Lieferverzögerungen konnte ich dann als einzig verfügbare Alternative diese bekommen:
https://cs-batteries.de/Lithium-LiFePO4 ... ickversion
Ist aber schon die "alte" Serie, mittlerweile haben sie V2 und sogar neuerdings V4 im Katalog ...

Die 2,5Ah Version ist in der XS so gerade eben bei warmem Motor (also eigentlich nicht) Anlasser-geeignet - davon könnte ich eine Pro-V2 abgeben wollen.
Ach ja, bitte diese Akkus __nicht__ mit einem "normalen" Erhaltungs-Ladegerät bearbeiten ... wenn so eine Zelle platzt, ist das ein sehr häßliches Geräusch ...
Gruß
MiKo

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#7 Beitrag von oliver »

Hallo Miko,
danke für die Links. ist CS-Batteries hier etwas besonderes? Zumindest preislich liegen sie um Faktoren über dem was ich seither bei Lithium Batterien gesehen habe. Weil Du die neue V4 Generation angesprochen hast habe ich die angebotenen Modelle mal angeschaut und bin auf den gestoßen. Von den elektrischen Eigenschaften sollte der meine Probleme lösen (aktueller Ladestrom der orig. Lima), wobei er von den Grundabmessungen wohl wahrscheinlich nicht in mein aktuelles Batteriefach des 5AH Modells passen wird, muss nochmal genau nachmessen, evtl. kann man den auch hochkant reinstellen?

https://cs-batteries.de/Lithium-LiFePO4 ... x65mm-880g

Auch bin ich mir nicht sicher ob ich die oben quer rauskommenden Kabelanschlüsse so verstauen könnte ohne sie zu beschädigen. Sind die hier verwendeten Stecker irgend eine Norm? Sie bieten auch Adapterkabel in verschiedenen Längen an um wieder die Rundösen des Kabelbaums verschrauben zu können.

Gruß
Oliver

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#8 Beitrag von MiKo »

oliver hat geschrieben: Di, 16.08.2022, 15:48 ... ist CS-Batteries hier etwas besonderes? Zumindest preislich liegen sie um Faktoren über dem was ich seither bei Lithium Batterien gesehen habe. ...
wir haben die damals zufällig gefunden. Ja, sie sind preislich deutlich abgehoben, aber das war für die beiden XSler damals egal, die wir damit ausgestattet haben. Da ging es mehr um HighTech-Elektronik und dazu passende Stromversorgung.
Daß die Enduro dann 3 Jahre später bei mir gelandet ist ... Zufall oder Fügung ...
oliver hat geschrieben: Di, 16.08.2022, 15:48 ... die oben quer rauskommenden Kabelanschlüsse so verstauen könnte ohne sie zu beschädigen. ...
uch habe sie bei meinem 5Ah-Pack nochmal mit altem Schlauch-Gummi gegen mechanische Einflüsse abgedeckt und umklebt
oliver hat geschrieben: Di, 16.08.2022, 15:48 ... Sind die hier verwendeten Stecker irgend eine Norm? ...
"Anderson-Stecker" - ich kenne sie aus USV-Anlagen zur mechanisch zuverlässigen Übertragung starker Ströme.
Gruß
MiKo

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#9 Beitrag von onkelheri »

Neue Anschrift: 56865 Blankenrath Zell/Mosel Hunsrückstraße 24 onkelheri Zusendungen: DHL only!
"mens sana in carburetore sano"
http://flickr.com/photos/22328570@N02/albums
Wichtig:"Keine Zeit für Arschlöcher!"

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#10 Beitrag von oliver »

Hallo zusammen,
ich hatte mir im letzten Jahr so einen Akku bei CS Batteries bestellt. Da der aber so eine extrem lange Lieferzeit hatte kam der nicht mehr so an dass ich den einbauen konnte. Jetzt im Winter würde es mir passen. Nur: hab ich den Akku kaputt gemacht wenn der etwa ein Jahr rumgestanden ist? Geladen hatte ich den zuvor nicht um keinen chemischen Prozess anzustoßen. Oder war das grad falsch?
Gruß
Oliver

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#11 Beitrag von MiKo »

meiner Erfahrung nach sollte er funktionieren - die Technologie hat eine sehr gringe Selbstentladung.

Wenn du sie "zur Sicherheit" nachladen willst, bitte mit einem darauf ausglegten Ladegerät - ich habe so eine CS schon am "antiken" Ladegerät platzen sehen ...
danach habe ich mir dieses gegönnt, inklusive einem Adapter, den ich fest im Motorrad verbaut habe, damit ich nicht nach dem Trennen des Anderson-Steckers die Elektronik wieder neu programmieren muß.
Gruß
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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#12 Beitrag von Zissel »

Je einfacher, desto besser. Ich habe für die LiFePo's das hier. Ohne jeden Hokuspokus, Abschaltung bei 13,2 V und fertig. Ergibt keine 100%-Ladung, was ja bei der Lagerung von Lithiumakkus ideal ist.
Gruß Martin

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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#13 Beitrag von oliver »

Danke für Eure Einschätzung!
Miko, ich hatte mir bei CS auch deren Ladegerät mitbestellt, ich meine aufgrund Deiner selben Schilderung im letzten Jahr.
LG
Oliver

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Sooty
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Re: Lichtmaschine XS1 vs. XS650

#14 Beitrag von Sooty »

Wenn Du Dich auf schlechte Erfahrungen mit "namhaften" Herstellern beziehst - meine Blei-Säure Batterien waren alle von Varta, könnte das die Ursache sein?
Was die Blei Säure Akkus betrifft habe ich vor ner Weile auf die Fa. Panther umgestellt, und kann nur sagen da kommt Varta, was ich vorher hatte, nicht ran, bin mit denen äußerst zufrieden.
Warum erinnern mich die überall gemachten Werbeeinblendungen,
diverse Shows von Privatsendern,
und die Beobachtung diversen Verhaltens mancher Mitmenschen
ständig an Idiocracy?

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