"Quietsche Entchen" Geräusche rechter Zylinder

[Matze1960]

Hallo an alle!
Ich habe folgendes Problem: im Betrieb treten am rechten Zylinder Geräusche auf, die mich an das quietschen einer "Quietsche Ente" in der Badewanne erinnert.
Diese Geräusche treten auch bereits beim Kicken ohne eingeschaltete Zündung auf. Schraube ich die Zündkerze raus, treten keine Geräusche mehr auf, bei eingeschraubter Zündkerze wieder erneut. Mit Erhöhung der Drehzahl nimmt die Geräuschfrequenz zu.
Die Zylinderkopfdichtung ist augenscheinlich in Ordnung.

Ist bei jemanden von Euch ein vergleichbares Problem aufgetreten und wer weiß Rat bei der Ursachensuche?

Grüße
Matze

[zweitopfmopped]

Hallo Matze,

schau dir mal die Ansaugstutzen an.
Wenn die nicht "ganz dicht" sind kann es da zwitschern.

Lass mal den Motor laufen und sprühe etwas Bremsenreiniger auf die Ansaugstutzen.
Wenn sich die Drehzahl erhöht, wird da Falschluft angesaugt.

Grüße Dietmar

[vr3506]

Ich denke da eher Kurbelwelle.
Hast du davor E-start benutzt?

[Matze1960]

Hallo ihr zwei!

Dietmars´s Ursache habe ich vorerst für sehr unwahrscheinlich erachtet, da ich in der "Corona-Zeit" den Vergaser komplett überholt habe inklusive aller Stutzen, Gummiteile und Dichtungen.
Nachdem ich mit Spülmittellösung nochmals Kopfdichtung, Zündkerzeneinlass und Gewinde auf Undichtigkeit geprüft habe, habe ich den Vergaser ausgebaut und tatsächlich, das "Quietsche-Entchen-Geräusch" ist verschwunden.
So wie es aussieht, war es die Flanschdichtung, warum auch immer.

Ich danke Euch für Eure Hilfe, werde den Vergaserausbau dazu nutzen, größere Leerlaufdüsen einzubauen, da ein sauberes Standgashalten auch im "heißen" Zustand nur bei extrem fetter Einstellung zuvor möglich war.

Grüße
Matze

[zweitopfmopped]

Prima, ich hatte das Problem auch mal und relativ lange gesucht.
Hatte damals eher die Wellendichtringe der Nockenwelle in Verdacht.

Grüße Dietmar

[Matze1960]

Zu früh gefreut
Kleinteile bestellt, Vergaser wieder eingebaut, Quietsche-Geräusche wieder da. War ja auch irgendwie logisch, dass nach Ausbau des Vergasers der Druck vom rechten Zylinder beim Kicken genommen wird und somit kein Geräusch, dass scheinbar beim Komprimieren auftritt, mehr wahrnehmbar ist.
Ich brauche nochmals Hilfe bei der Fehlersuche!
Simmerringe der Nockenwelle schließe ich aus, da das Geräusche nicht beim Drehen der Teile auftritt. E-Starter habe ich schon ewig nicht mehr benutzt und wüsste auch nicht, warum die Kurbelwelle das Geräusch, wenn überhaupt, nur rechts verursachen sollte.

Hier die Chronologie, ab wann das Geräusch aufgetreten ist:
ich habe während der Coronazeit (2020) den Vergaser überholt und die XS gewartet. Bin dann problemlos durch die Gegend gefahren. 2021 habe ich mir noch ein "Corona-Motorrad" geleistet und die XS in den "Schlaf" versetzt. Da der TÜV gegen Ende 2021 fällig war, habe ich die zwei Kupferdichtscheiben der Steuerkettenführungsschienen-Schrauben ausgetauscht und dazu die Öl-Steigleitung aus- und wieder eingebaut. Den Regler habe ich gegen einen elektronischen getauscht.
Bei der ersten Probefahrt ist dann das Geräusch aufgetreten.
Die Ventile erreicht das Öl über die Steigleitung und das Geräusch tritt scheinbar immer beim Hub des Kolbens im rechten Zylinder auf.

Grüße
Matze

[XS31]

Halo Matze,

nach Arbeiten an Motor und Vergasern hatte ich zweimal ein Vögelchen auf der rechten Seite, welches mit jeder (zweiten) Umdrehung zwitscherte. Hatte alles mögliche im Verdacht, z.B. trockene bzw. defekte Nockenwellenlager oder Kipphebel.
In beiden Fällen lag eine leichte Undichtigkeit am Choke-Mechanismus des rechten Vergasers vor; Choke-Gehäusedichtung bzw. Chokestöpsel Gummikappe.
Vielleicht hat sich da deine Quietscheente versteckt.

Viele Grüße
Arnt

[oliver]

Hallo Matze,
wieso hattest Du denn die vorderen Kupferscheiben hinter der Steigleitung gewechselt? War es darum ölig? Hast Du einen normalen 650er oder einen 750er Zylinder? Ich hatte auch mal so angefangen weil ich dachte vorne ist es undicht, es war aber in Wahrheit doch die Kopfdichtung zusammen mit kaputten Laufbüchsen im 750er Kit.
Gruß
Oliver

[Jaguarxs]

... War ja auch irgendwie logisch, dass nach Ausbau des Vergasers der Druck vom rechten Zylinder beim Kicken genommen wird und somit kein Geräusch, dass scheinbar beim Komprimieren auftritt, mehr wahrnehmbar ist...

Das sehe ich nicht so; der Vergaser "verschließt" die Zylinder ja nicht, sonst könnte der Motor ja nicht mehr atmen.

[R.Wolters]

ist Jans Vermutung evtl. doch richtig?

Das sehe ich nicht so;

ich auch nicht

[Max]

Es wird doch zu ermitteln sein, „wann“ das Geräusch auftritt ....

Bisher lese ich nur vom Kompressionshub, d.h. die zu verdichtende Luft pfeift irgendwo raus ....

.... und das sollte schonmal garnicht am Vergaser sein, weil da ein geschlossenes Einlassventil davor liegt.

Da das pfeifen aber nach längerer Standzeit erschienen ist, wäre ja (Standzeit) ein Rostfleck auf dem Ventilsitz nicht unmöglich.

Das Pfeifen sollte jedoch auch bei demontierten Vergasern auftreten, wenn es vom Ventilsitz kommt ...

Bleiben wir beim undichten Einlassventil und Luft strömt zurück ....

Drosselklappe zu, sucht die Luft einen Weg durch den Vergaser, wo es möglicherweise pfeift ....

Drosselkappe auf und Gasschieber hoch, sollte wieder Ruhe herrschen, wenn der Singvogel im Vergaser sitzt ...

Meine Gedanken zum Thema.

[Zissel]

Moin Matze, bei mir war es die Schlitzschraube mittig im Bild, über der Drosselklappenwelle.



Drücke da bei laufendem Motor einfach mal einen feuchten Lappen drauf. Wenn das Vögelchen verstummt, die Schraube vorsichtig nachziehen. Ansonsten auch nochmal die übrigen Schrauben des Chokegehäuses prüfen, wie Arnt schon schreibt.

[Bernhard S.]

Halo Matze,

nach Arbeiten an Motor und Vergasern hatte ich zweimal ein Vögelchen auf der rechten Seite, welches mit jeder (zweiten) Umdrehung zwitscherte. Hatte alles mögliche im Verdacht, z.B. trockene bzw. defekte Nockenwellenlager oder Kipphebel.
In beiden Fällen lag eine leichte Undichtigkeit am Choke-Mechanismus des rechten Vergasers vor; Choke-Gehäusedichtung bzw. Chokestöpsel Gummikappe.
Vielleicht hat sich da deine Quietscheente versteckt.

Viele Grüße
Arnt

Die Gummikappe am Chokekolben wäre auch bei mir die erste Stelle, an der ich suchen würde. Hatte ich schon zweimal.

Grysse Bernhard

[ManniDoc]

@Bernhard: dann mussu bei mein' Gespann ma kucken!
ManniDoc

[Matze1960]

Herzlichen Dank an alle!
Im Moment komme ich nicht dazu, dem Fehler weiter nachzugehen. Ich werde den Chokemechanismus am rechten Vergaser nochmals entsprechend prüfen, würde mich aber sehr wundern, da ich 2020 den Vergaser komplett mit Neuteilen überholt habe. Gut, könnte sich ja auch etwas gelockert haben.
Meines Erachtens kommt das Geräusch nicht vom Vergaser, sondern eher vom Zylinder/Zylinderkopf und tritt beim Verdichtungs- oder Ansaugtakt auf, was sich beim Durchtreten des Kickstarters und Drehen des Motors äußert.
Für weitere Anregungen bin ich immer offen .

Grüße
Matze