Restauration XS 650 447 Bj 1976

[Pitt]

Ventileinstellschrauben 6.JPG

Pitting-Gefahr am Ventilschaftende: Schmale Auflagefläche bei der Original-Einstellschraube

Ventileinstellschrauben 12.JPG

Breitere Auflagefläche bei Steffis Halbkugel-Einstellschraube

Ventileinstellschrauben 15.JPG

Richtiger Einstellwert: 0,12mm am Auslassventil

Ventileinstellschrauben 21.JPG

... und 0,07mm am Einlassventil

[MiKo]

hmm, bisher habe ich ja nie das Bedürfnis gehabt, dort an den Ventilschrauben etwas zu ändern ...
aber wenn ich diese Bilder sehe mit den losen Kugelsegmenten (es sind ja zumindest auf den Bildern keine vollständigen Halbkugeln?), dann habe ich gleich zwei "interne Widerstände", die hoffentlich auf Unverständnis der Mechanik beruhen:

- die Zweiteiligkeit ... wie bekomme ich denn die Fühlerlehre zwischen Ventilschaft und Einstell-Schraube, wenn der Spiel-Spalt sich zwischen Gewinde und Kugelsegment auftut, weil letzteres durch Schwerkraft und Öl-Adhäsion auf dem Ventil kleben bleibt? Außerdem wäre mir das Risko des Verlierens zu groß ... nein, nicht auf den Boden, sondern in den Raum der Ventilfeder

- die Auflagefläche auf dem Ventilschaft ist größer, aber: die Auflagefläche zwischen Gewindeteil und Kugelsegment ist nur dann auch größer, wenn der Kontakt vollflächig da ist, ansonsten ist er gar nicht vorhanden - welche mechanischen Nachteile kann das haben, wenn das Kugelsegment da 0,15 mm Rutsch-Freiheit unter seiner Kalotte hat?

Ich bitte um Belehrung ...

btw.: die Inbus-Schrauben sind auch nicht original - das waren auch Vierkante.

[Pitt]

Hallo Miko,
zum vollflächigen Kontakt zwischen Halbkugel und Einstellschraube kann ich nichts sagen.
Aber ich gehe mal davon aus, dass der vielfahrende Erbauer Steffi sich das sehr gründlich überlegt hat.
Zum Einstellen kann ich nur sagen, dass das überhaupt nicht schwierig ist. Die Einstellschraube wird ja nur minimal zurückgedreht. Dabei ist es unmöglich, dass die Halbkugel herausfällt. Das eingeölte Fühlerlehrenblatt sucht sich seinen Platz zwischen Ventilschaft und Halbkugel wie von selbst. Ich konnte auch kein Verhaken feststellen, so wie ich das von den "Elefantenfüßen" am XT500 Motor kenne.

Grüße aus Seefeld, Pitt

[U.Loetzsch]

Vom Motor selbst war bisher nicht viel zu sehen.
Auf den letzten Bildern ist der Kipphebel mit der "Nase" abgebildet,
der zum Bj. 1972/73 gehört. Auf diese Nase drückt die Welle des
Ventilaushebers, den nur die XS-2 und die TX650 besaßen.
Ist der Motor original und vom Bj. 1976
Ich habe damit auch spätere Motoren ausgerüstet, um das Kicken
zu erleichtern.
Hier wäre es also auch möglich.
Gruß Ulli

[Pitt]

Hallo Ulli,
Bilder vom Motor folgen demnächst.
Dein Hinweis ist sehr interessant, vielen Dank !
Ich habe das Motorrad aus erster Hand mit matching-numbers erworben. Mir wurde nichts von einer Motoröffnung berichtet.
Allerdings gibt es Indizien, die dafür sprechen.
Im Bereich Rockerbox / Ventildeckel habe ich Reste einer schwarzen Dichtmasse entdeckt, die ich für nicht original halte.
Auch die Zylinderfußdichtung steht ein wenig ab, was mich etwas gewundert hat.
Die Reibflächen der Kipphebel und der Nockenwelle sind in sehr gutem Zustand.
Verschleiß konnte ich bisher nur am Kupplungskorb (Federn), am Anlasserfreilauf und an einigen kleinen Stehbolzen an den Ventildeckeln entdecken.
Das Motorrad selbst stand ziemlich lange im Verkaufsraum, bevor es als Neufahrzeug verkauft wurde. Ist wohl ein Exportmodell.
Laut der Forumsexpertise ist es eine 447 / C ... und laut Brief Baujahr 1976.
Wären die Kipphebel mit Nase ein Nachteil ? .... die TX650 ist ja in weiten Teilen identisch.

Grüße aus Seefeld, Pitt

[Maybach]

@MiKo

Die Ängste muss ich Dir nehmen! Wenn die Halbkugel verloren gehen sollte, dann hast Du schon vorher ein Ventilspiel, dass Du deutlich schon vorher hören würdest! Die einzige Möglichkeit, die Kugel zu verlieren, ist beim Einbau. Und da kann man sie ja mit einem kleinen Streifen Klebeband sichern.
Was die Kontaktflächen Ventilschaft/Kugel angeht: Die muss nicht vollflächig sein, weil sich das Ventil ja dreht. Die Flächenpressung ist zudem deutlich geringer, weil ja die Auflagefläche um ein Vielfaches höher ist.
Im Gebrauch sieht das dann so aus: Man montiert die neuen Einstellschrauben, fährt das Ganze milde ein und nach 500 km habe ich die Ventileinstellung nachgestellt. Durch das Setzen/Anpassen der Halbkugeln war hier das Spiel naturgemäß größer geworden. Dann nochmal nach 1000 km. Und seither (seit 13 Jahren/>100.000 km) musste ich meine Ventile nicht mehr nachstellen.

Also, mal wieder eine die Alltagstauglichkeit der XS deutlich steigernde Maßnahme aus dem Hause Graf (dem dafür einmal mehr Dank gebührt!).

Maybach

[MiKo]

Moin Herr Doktor Wolfgang M.,

danke für die Aufklärung!

[Berni]

@MiKo

Die Ängste muss ich Dir nehmen! Wenn die Halbkugel verloren gehen sollte, dann hast Du schon vorher ein Ventilspiel, dass Du deutlich schon vorher hören würdest! Die einzige Möglichkeit, die Kugel zu verlieren, ist beim Einbau. Und da kann man sie ja mit einem kleinen Streifen Klebeband sichern.
Was die Kontaktflächen Ventilschaft/Kugel angeht: Die muss nicht vollflächig sein, weil sich das Ventil ja dreht. Die Flächenpressung ist zudem deutlich geringer, weil ja die Auflagefläche um ein Vielfaches höher ist.
Im Gebrauch sieht das dann so aus: Man montiert die neuen Einstellschrauben, fährt das Ganze milde ein und nach 500 km habe ich die Ventileinstellung nachgestellt. Durch das Setzen/Anpassen der Halbkugeln war hier das Spiel naturgemäß größer geworden. Dann nochmal nach 1000 km. Und seither (seit 13 Jahren/>100.000 km) musste ich meine Ventile nicht mehr nachstellen.

Also, mal wieder eine die Alltagstauglichkeit der XS deutlich steigernde Maßnahme aus dem Hause Graf (dem dafür einmal mehr Dank gebührt!).

Maybach

Auch nicht beim Ventil "Flattern" ?
Mir waren die eingefassten Halbkugeln in den Schrauben dann doch lieber

[Maybach]

Also, bei meienr Fahrweise flattert da niXS. Zumindest in den letzten 100.000 km ...
Aber ich bin ja auch nicht so ein Raser.

Maybach

[Jochen]

Berni der Drehzahlkönig!

[R.Wolters]

es gab vor langer Zeit mal hier Beiträge darüber, dass sich die Halbkugeln rausgerüttelt haben. Ich finde die aber nicht mehr und kann nicht sagen, bei welchem Ventilspiel das passiert war.

[MiKo]

das hatte der Martin damals beim Einbau
viewtopic.php?f=3&t=22978&p=215599

[Berni]

Berni der Drehzahlkönig!

Muss ja nicht im roten Bereich sein ...

[Pitt]

Auf den letzten Bildern ist der Kipphebel mit der "Nase" abgebildet,
der zum Bj. 1972/73 gehört. Auf diese Nase drückt die Welle des
Ventilaushebers, den nur die XS-2 und die TX650 besaßen.
Ist der Motor original und vom Bj. 1976

Hallo Ulli,
ich hab grad nochmal nachgeschaut.
Motor- und Rahmennummer sind identisch. Ich bin mir auch relativ sicher, dass da kein anderer Kopf drauf gekommen ist.
Trotzdem danke für den Hinweis.

Grüße aus Seefeld, Pitt

[Schrauber]

Mach dir deswegen keine Gedanken, Pitt.
In meiner 77er waren auch 4 Kiphebel mit Nase drin. Und der Motor sah auch nicht so aus, als ob er schon mal geöffnet war.